Drama um Matthias Walkner: Offene Brüche, Dakar-Aus
In einem Monat beginnt die Rallye Dakar, die gleichzeitig der Saisonauftakt der Rally-Raid-WM 2024 ist. Aber sie wird ohne Matthias Walkner stattfinden, denn der KTM-Werkspilot erlitt in Kalifornien/USA bei den letzten Vorbereitungen vor dem Abflug nach Saudi-Arabien einen schweren Sturz.
Der 37-Jährige, der bereits in den vergangenen Jahren viel Verletzungspech hatte, trainierte am Dienstag und war im moderaten Tempo auf einer Besichtigungsrunde; mit dabei waren auch Sam Sunderland (GASGAS) und Toby Price (Red Bull KTM) sowie Luciano und Kevin Benavides (Husqvarna und KTM). Doch im aufgewirbelten Staub der vorderen Kollegen übersah der Kuchler eine fünf Meter hohe Abrisskante und krachte dazu in den Gegenhang. Der Einschlag war hart, die Verletzungen massiv.
Die erste Diagnose seitens der behandelnden Ärzte im Desert Regional Medical Center in Palm Springs fällt erschütternd aus: Mehrfache, auch offene, Frakturen an Schien- und Wadenbein und am Fuß, sowie einen komplexen Trümmerbruch am linken oberen Sprunggelenk. Auch eine Knieverletzung wird vermutet. Walkner wurde noch am selben Tag operiert, wahrscheinlich werden weitere Eingriffe erforderlich sein.
«Wir sind mit moderatem Tempo zu einer Besichtigungsfahrt unserer Trainingsrunde aufgebrochen. Wie so oft in unserem Sport ist das Licht sehr flach, dazu kommt ein wenig aufgewirbelter Staub von den vorderen Fahrern und schlechte Kontrastverhältnisse», beschreibt Walkner die Situation. «Ich habe zu den Teamkollegen einen guten Abstand gehalten und bin ein schnelles, aber kein Renntempo gefahren. Ich habe eine fünf Meter hohe Abrisskante mit einem kleinen Gegenhang unten im Flachen übersehen. Der Aufprall war so enorm, dass ich sehr froh bin, mir keine grobe Rückenverletzung zugezogen zu haben. Die Fußverletzung ist leider schwerwiegend und ich muss mich jetzt auf eine sehr lange Rehaphase einstellen.»
Sobald der Red Bull KTM-Pilot transportfähig ist, wird er nach Österreich ins UKH Graz überstellt. Wann das sein wird, steht jedoch in den Sternen. Vor Ort wird Walkner von seinem KTM-Team sowie einem Expertenteam vom Red Bull APC in Los Angeles betreut.