Dakar ohne Walkner: Wer liefert die Schlagzeilen?
Sebastian Bühler hat das Potenzial, eine starke Dakar 2024 zu fahren
Im Werksteam des indischen Herstellers Hero ist Sebastian Bühler derjenige, der am ehesten für Pechvogel Matthias Walkner in die Bresche springen kann. Der in Portugal lebende Duisburger war 2019 drittbester Rookie, fiel im Jahr darauf mit Motorschaden aus und schaffte es 2021 in die Top-15. Nach einem Jahr Pause (Bühler konnte verletzungsbedingt nicht teilnehmen), schrammte er in diesem Jahr knapp an einem Etappensieg vorbei. Durch ein technisches Problem auf der vierten Etappe verlor er aber drei Stunden und spielte in der Gesamtwertung keine Rolle. «Ich hatte Achter werden können», ärgerte sich der Hero-Pilot.
Ein weiterer Deutscher ist Mike Wiedemann. Der in Endingen am Kaiserstuhl lebende KTM-Privatier startet in der Kategorie Original by Motul und muss alle Arbeiten am Motorrad selbst erledigen. 2024 ist seine dritte Dakar-Teilnahme. In diesem Jahr musste er wegen verunreinigtem Benzin auf Etappe 5 aufgeben. «Seit der Enttäuschung bei der Dakar 2023 ist das Jahr ziemlich gut gelaufen. Bei der Tuareg-Rallye als Beifahrer im Auto haben wir den ersten Platz belegt. Ich bin auch die Olympia-Rallye auf dem Motorrad gefahren und habe sie gewonnen, während ich bei der Deutschen Cross-Country-Meisterschaft Dritter geworden bin», zählte Wiedemann auf. «Derzeit trainiere ich 2 Wochen in der marokkanischen Wüste. Hoffentlich lassen sich meine positiven Ergebnisse auf die Dakar 2024 übertragen.»
Erstmals bei der härtesten Rallye der Welt am Start ist Tobias Ebster. Der Österreicher ist der Neffe des zweifachen Motocross-Weltmeisters und KTM-Beraters Heinz Kinigadner und startet wie Wiedemann in der Original-Klasse. «Ich habe 2021 mit dem Rallyesport begonnen. Mein erstes internationales Rennen war das Finale des FIM Bajas World Cup in Dubai 2022. Ich wurde Erster und habe dieses Jahr auch die Abu Dhabi Desert Challenge in der Kategorie Rally2 gewonnen», berichtete der 25-Jährige. «Meine Vorbereitung auf die Dakar lief anders als geplant, denn in Marokko habe ich mir die Schulter gebrochen, zumindest einen Teil davon. Und im November habe ich mir das Kahnbein gebrochen, sodass ich einige Zeit pausieren musste. Es gab also kein spezielles Training. Mein Ziel für 2024 ist ganz klar der Sieg in meiner Kategorie.»
Bühler startet in der RallyGP-Kategorie der favorisierten WM-Profis, während Wiedemann und Ebster in der Rally2-Klasse antreten. Ein Teilnehmer aus der Schweiz fehlt bei der Dakar.