Für die Dakar nahm Justin Gerlach einen Kredit auf
Justin Gerlach hat sich seriös auf die Rallye Dakar 2025 vorbereitet
Als einer von nur drei Deutschen hat sich Justin Gerlach für die Dakar 2025 eingeschrieben. Für den 23-Jährigen ist es die erste Teilnahme, und er ist der jüngste Deutsche, der sich jemals an die härteste Rallye der Welt gewagt hat. Gerlach studiert eigentlich Wirtschaftsingenieurwesen in Berlin, dem Rally-Sport widmet er einen großen Teil seiner Freizeit.
Die Faszination für die Dakar wurde Gerlach in die Wiege gelegt. Bereits sein Vater Hardin fuhr Rallyes und träumte selbst von einer Teilnahme, bis die Geburt seines Sohnes dazwischenkam. «Ich erinnere mich, wie mir mein Vater von seinen Idolen Richard Sainct und Fabrizio Meoni erzählte und dass er sie in Tunesien traf. Wir begannen, die Dakar gemeinsam zu verfolgen. Nachdem ich einige Jahre lang seine Geschichten gehört hatte, sagte ich ihm, dass ich das auch machen wollte», erklärte Gerlach seine Motivation. «Da meine Eltern mich von Beginn an unterstützt haben und durch die Tatsache, dass mein Vater und ich den Traum der Rallye Dakar teilen, möchte ich ihn dort an meiner Seite haben. Er wird mich unterstützen und mit einem Lkw-Team von Camp zu Camp reisen.»
Seit jüngster Kindheit motorisiert unterwegs, bestreitet Gerlach seit seinem 17. Lebensjahr mindestens eine Rallye im Jahr. Zur Vorbereitung fuhr er unter anderem die Abu Dhabi Desert Challenge. «Ich habe großen Respekt vor diesem Sport, weil man nie sicher sein kann, dass man ins Ziel kommt», weiß Gerlach. «Mein Vater war bei meinen Rennen immer an meiner Seite und ich werde ihn zur Dakar mitnehmen. Mein Ziel ist es, ins Ziel zu kommen und zusammen mit meiner Familie und meinen Freunden auf dem Podium zu stehen. Ich werde sehr hart arbeiten müssen, um das zu schaffen.»
Gerlach tritt mit dem Rallye-Team Duust Racing in der Rally2-Kategorie an. Die Finanzierung ist ein echtes Problem: Allein der Rennservice kostet ihn 35.000 Euro. «Ich bin in Deutschland nicht sehr bekannt – einige Leute glauben nicht daran, dass ich es schaffe», grübelte der KTM-Pilot. «Ich will es mir selbst beweisen, denn ich habe so viel investiert und sogar einen Kredit aufgenommen. Es ist nicht unbedingt meine einzige Chance, aber es ist die Chance, die ich im Moment habe, also werde ich alles geben. Natürlich kann man durch einen technischen Defekt oder einen Sturz gestoppt werden, aber meine Mentalität ist es, niemals aufzugeben.»