Mike Wiedemann: «Zwischen Leben und Tod wenig Platz!»
Mike Wiedemann
Die erste Hälfte der Dakar 2025 ist geschafft und für die Teilnehmer gilt es am Ruhetag der härtesten Rallye durchzuschnaufen, Wunden lecken und das Material wieder auf Vordermann zu bringen. Aus deutschsprachiger Sicht positiv: Der Österreicher Tobias Ebster sowie die Deutschen Justin Gerlach und Mike Wiedemann befinden sich noch im Rennen.
Für Wiedemann, der in diesem Jahr seine dritte Dakar fährt, hatte die erste Woche viele Überraschungen parat. Sein Sieg in der Kategorie Original-by-Motul auf Etappe 3 war der sportliche Höhepunkt, aber auch der nächste Tag war erkenntnisreich, als er im vorderen Viertel in die vierte Etappe gestartet war.
«Immer wenn mich jemand überholt hatte, versuchte ich eine Weile dranzubleiben, um mich an den Speed zu gewöhnen. Teilweise sind wir mit 120 km/h durch Steinfelder geschossen. Sobald mir die Sache zu heikel wurde, habe ich abreißen lassen. Die gleiche Gruppe Fahrer überholte mich alle 50 km wieder, da sie immer falsch gefahren sind», schilderte der 26-Jährige. «Der Speed in den Top-30 ist unfassbar. Zwischen Leben und Tod ist nicht viel Platz. Mit dem Standardmotor und -fahrwerk hat man nahezu keine Chance, bzw. es wird an manchen Stellen zu gefährlich.»
Nach einer kalten Nacht erreichte Wiedemann am Donnerstag das Ziel von Etappe 5, die Wüstenstadt Hail mit knapp 500.000 Einwohnern, als 36. mit 40 min Rückstand. Die Pause ist sehr willkommen.
«Körperlich bin ich noch ganz fit», lautete die gute Nachricht. Aber: «Meine Erkältung wird allerdings von Tag zu Tag schlimmer. Nachts bei fast null Grad im Zelt macht es natürlich auch nicht besser. Es wird Zeit für den Ruhetag.»