Dakar/4: Al-Attiyah ist Peterhansel auf den Fersen
Von Wadi Ad-Dawasir aus ging es für die Teilnehmer auf der mit 813 km längsten Etappe mit 337 km auf Bestzeit in Richtung Riad, der saudi-arabischen Hauptstadt. Fahrspaß war garantiert. Trotzdem konnte selbst auf der technisch weniger schwierigen Etappe plötzlich ein Navigationsfehler auftreten und es war leicht, auf einem ungeplanten Umweg wertvolle Zeit zu verlieren.
Bei der Rallye Dakar richtet sich der Fokus immer stärker auf das Duell der Sieganwärter Stephane Peterhansel im Mini Buggy und Nasser Al-Attiyah im Toyota Hilux. Während der 13-fache Rekordhalter Peterhansel seinen achten Triumph in der Autowertung anpeilt, steht bei Al-Attiyah sein vierter Triumph und der zweite Toyota-Erfolg in seiner Agenda. Und diesen will der Katarer bei seinen saudi-arabischen Nachbarn auf biegen und brechen erreichen.
Nach seinem Reifenpech am Sonntag ist er nun auf dem besten Weg dorthin. Auf der 337 km langen vierten Prüfung notierte er seinen dritten Tagessieg in Folge. Doch der Dakar-Routinier Peterhansel ging sein Tempo mit. Er verlor in der Tageswertung mit zweitschnellsten Zeit nur elf Sekunden auf Al-Attiyah und behauptete seine ab der zweiten Prüfung übernommene Führung 4:58 Minuten vor Al-Attiyah.
Der Südafrikaner Henk Lategan, der Teamkollege von Al-Attiyah, zog auch am Mittwoch die Aufmerksamkeit auf sich. Nach der zweitschnellsten Tageszeit am Dienstag lieferte er sich in der ersten Hälfte der vierten Prüfung ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit seinem Teampartner Al-Attiyah, wobei er bei km 172 erstmals auch die Tageswertung 17 Sekunden vor dem Katarer anführte. Dort lag Peterhansel 56 Sekunden in der Zeittabelle der vierten Entscheidung zurück. Der Wahlschweizer Peterhansel steigerte sich im letzten Drittel und zog an Lategan um 1:19 Minuten zum zweiten Platz vorbei, elf Sekunden hinter dem Wüstensohn Al-Attiyah.
Sainz rückt auf
Bis kurz vor dem Tagesziel folgte der Vorjahressieger Carlos Sainz, der am Dienstag wegen eines Navigationsfehlers mehr als 30 Minuten verloren hatte und vom zweiten auf den vierten Gesamtrang zurückgefallen war, im Mini Buggy mit der zweibesten Zwischenzeit Al-Attiyah. Dann fiel er gegen Ende in der Tageswertung ab und wurde dort mit einem Rückstand von 2:56 Minuten auf dem fünften Etappenplatz notiert. Dennoch reichte diese Zeit, um auf den dritten Gesamtrang (+ 36:19) vorzurücken.
Sébastien Loeb notierte bei der Offroad-Premiere des Prodrive Hunter die viertschnellste Etappenzeit (+ 2:36) und schob sich auf den vierten Gesamtplatz (+ 48:14), 30 Sekunden vor der Dakar-Überraschung Lategan.
Der Deutsche Timo Gottschalk, Beifahrer im Toyota Hilux des Polen Jakub Przygonski, büsste in der Gesamtwertung einen Rang an und wurde mit einem Rückstand von 49:16 Minuten als Gesamtsechster notiert.
Der Franzose Mathieu Serradori, am Vortag mit seinem SRT-Buggy noch Gesamtdritter, büsste am Mittwoch mehr als 25 Minuten ein und fiel auf die siebte Gesamtpostion (+ 51:58) zurück.
Die Pechsträhne des Norddeutschen Dirk von Zitzewitz, Sieger mit Giniel de Villiers 2009, als Beifahrer des einheimischen Toyota-Piloten Yazeed Al Rajhi geht weiter. Er und Al Rajhi blieben wegen eines mechanischen Problems bei km 30 liegen und mussten auf die Service-Crew warten.
Die 43. Rallye Dakar wird am Donnerstag mit der vierten Etappe von Riad über 662 lm nach Al Qaisumah, davon 456 km auf Bestzeit, fortgesetzt.
Stand auf der 4. von 12 Prüfungen:
Pos. | Team/Nat/Fahrzeug | Zeit/Differenz |
1 | Al-Attiyah/Baumel (QA/F), Toyota | 2:35:59 |
2 | Peterhansel/Boulanger (F), Mini | + 0,11 |
3 | Lategan/Cummings (SA), Toyota | + 1:30 |
4 | Loeb/Elena (FMC), Prodrive | + 2:36 |
5 | Sainz/Cruz (E), Mini | + 2:56 |
6 | Przygonski/Gottschalk (PL/D), Toyota | + 5:05 |
7 | Al Qassimi/Panseri (ARE/F), Peugeot | + 7:22 |
8 | Vasilyev/Tsiro (RUS), Mini | + 10:45 |
9 | Terranova/Graue (RA), Mini | + 10:54 |
10 | Van Loon/Delaunay (NL/F), Toyota | + 11:07 |
Stand nach der 4. von 12 Prüfungen:
Pos. | Team/Nat/Fahrzeug | Zeit/Differenz |
1 | Peterhansel/Boulanger (F), Mini | 13:15:12 |
2 | Al-Attiyah/Baumel (QA/F), Toyota | + 4:58 |
3 | Sainz/Cruz (E), Mini | + 36:19 |
4 | Loeb/Elena (FMC), Prodrive | + 48:14 |
5 | Lategan/Cummings (SA), Toyota | + 48:44 |
6 | Przygonski/Gottschalk (PL/D), Toyota | + 49:16 |
7 | Serradori/Lurquin (F), SRT | + 51:58 |
8 | Al Qassimi/Panseri (ARE/F), Peugeot | + 59:19 |
9 | Prokop/Chytka (CZ), Ford | + 1:08:51 |
10 | Roma/Winocq (E/F), Prodrive | + 1:17:50 |