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Dakar – Halbzeit: Toyota auch 2021 im Mini-Sandwich

Von Toni Hoffmann
Der Halbzeit-Zwischentand der 43. Rallye Dakar und der zweiten saudi-arabischen Auflage erinnert ein wenig an den vom letzten Jahr, nur mit einem Namenstausch auf dem ersten und dritten Platz.

Der Katarer Nasser Al-Attiyah ist zur Halbzeit der 43. Rallye Dakar wie 2020 wieder im Mini-Sandwich, wobei allerdings die Namen der beiden Mini-Piloten diesmal bei der Ankunft in der 265.000 Einwohner-Stadt Ha’il ausgetauscht wurden. Der diesmal vorne liegt ist der 13-fache Rekordhalter Stéphane Peterhansel vor dem Dreifach-Gewinner Al-Attiyah und vor dem Vorjahressieger und dem dreimaligen Dakar-Bezwinger Carlos Sainz. Al-Attiyah ist diesmal dichter am Leader. Letztes Jahr lag 7:16 Minuten hinter Sainz, diesmal sind es zu Peterhansel 5:53 Minuten. Ein etwas anderes Bild ergibt sich für die dritte Gesamtposition. 2020 betrug der Rückstand von Peterhansel zu Sainz 16:18 Minuten. Bedingt durch Navigationsfehler liegt Sainz nun 40:39 Minuten hinter Peterhansel.

Ohne seinen Reifenschaden auf der ersten Prüfung, bei dem er mehr als neun Minuten verlor, könnte Al-Attiyah vielleicht vorne liegen. Immerhin erzielte er inklusive Prolog nach sechs Etappen vier Tagessiege. Der Halbzeitsieger könnte auch wie im Vorjahr Sainz heißen, der nämlich büßte, weil ihn Stammbeifahrer Lucas Cruz zweimal falsch schickte, fast eine Stunde ein. Und die Navigation kritisierte der zweifache Tagessieger Sainz sehr hart. Er bezeichnete die Rallye als Lotteriespiel. Auch ohne Etappensieg konnte Peterhansel seine ab der zweiten Prüfung übernommene Führung verteidigen.

Der Rekordhalter der Rallye Dakar hat den Ruhetag als Tabellenführer erreicht, mit einem Vorsprung vor Nasser Al-Attiyah, den Peterhansel für zu klein hält, um sich sicher zu fühlen.

Stéphane Peterhansel: «Der positive Punkt ist die gute Zusammenarbeit mit meinem neuen Beifahrer Edouard Boulanger. Wenn wir nach einer Woche Bilanz ziehen, dann war es eine gute Woche, eine wirklich sehr gute Woche, weil wir nicht viele Fehler gemacht haben. Wir haben gesehen, dass das Auto wirklich eine starke Performance hat. Wenn ich einen negativen Punkt erwähnen muss, wäre es das: Als wir uns am Freitag ein wenig verfahren haben, haben wir uns nur umgedreht und das Gefühl war wirklich schlecht, weil wir dachten, wir hätten verloren.»

Nasser Al-Attiyah gibt sich im Kampf um seinem vierten Sieg und den zweiten Triumph für Toyota noch nicht geschlagen und möchte in der zweiten Woche seine Schlagzahl erhöhen: «Wir sind insgesamt Zweiter und versuchen nächste Woche unser Bestes zu geben, um nach vorne zu kommen. Dies war für niemanden eine einfache Woche.»

Der letztjährige Dominator Carlos Sainz rundete die Woche, die für ihn einer Fahrt auf der Achterbahn glich, mit seinem zweiten Etappensieg ab, mit dem seinen dritten Gesamtrang behauptete. «In dieser ersten Woche hatten wir zwei Tage, an denen wir 30 Minuten verloren haben, also hätten wir sicher einen besseren Job machen können.»

Die Toyota Giniel de Villiers und Kuba Przygonski haben beide die erste Woche der Rallye Dakar unbeschadet überstanden. De Villiers hat die fünfte Etappe gewonnen, während Przygonski mit seinem deutschen Beifahrer Timo Gottschalk insgesamt Vierter ist.

Der Heckantrieb im Mini Buggy scheint für Saudi-Arabien das bessere Konzept zu sein. Im Vergleich zum allrad-getriebenen Mini JCW Rally (1.935 kg) ist der Buggy 300 kg leichter. Den Buggy steuern nur Sainz und Peterhansel. Die Leistung der 3,0-Liter-Dieselmotoren mit Turboaufladung liegt beim Buggy bei 350 PS, beim Rally bei 320 PS. Der Toyota Hilux ist mit einem 5,0-Liter-Sauger-Motor mit 390 PS ausgerüstet und wiegt etwa 1.900 kg.

Der Freitag war für Sébastien Loeb, der sich sehr über die Inkompetenz der Sportkommissare aufregte, bei der Offroad-Premiere des Prodrive BRX Hunter ein besonders harter Tag. Im ersten Drittel der letzten Entscheidung der ersten Halbzeit blieb er mit einem gebrochenen Querlenker liegen. Eine Reparatur war für den bis dahin auf dem siebten Gesamtrang liegenden Loeb nicht möglich. Er musste auf den Service-Truck brachte, der ihn ins Biwak in Ha’il schleppte. Dadurch erhöhte sich sein Rückstand auf 11:42:36 Stunden, die ihn auf den 44. Gesamtrang zurückwarfen.

Von den am Samstag zum Prolog gestarteten 64 Teams beendeten 53 Fahrzeuge die erste Woche. Bislang blieb die Rallye Dakar, die sehr oft für negative Schlagzeilen sorgt, von großen Dramen verschont.

 

Stand nach der 6. von 12 Prüfungen:

Pos.

Team/Nat/Fahrzeug

Zeit/Differenz

1

Peterhansel/Boulanger (F), Mini

22:14:03

2

Al-Attiyah/Baumel (QA/F), Toyota

+ 5:53

3

Sainz/Cruz (E), Mini

+ 40:39

4

Przygonski/Gottschalk (PL/D), Toyota

+ 1:11:36

5

Roma/Winocq (E/F), Prodrive

+ 1:36:55

6

Baragwanath/Perry (SA), Century

+ 1:50:32

7

Vasilyev/Tsyro (RUS), Mini

+ 2:05.42

8

Al Qassimi/Panseri (ARE/F), Peugeot

+ 2:07:21

9

De Villers/Haro (SA/E), Toyota

+ 2:12.12

10

Prokop/Chypta (CZ), Ford

+ 2:29:07

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