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Team Ruppert: «Sand, Steine, Geröll, rauf und runter»

Von Rudi Hagen
Noch zwei Etappen muss das Team Ruppert in der Dakar Classic überstehen, dann ist das Ziel erreicht. Das Privatteam aus der Oberpfalz kämpft im Mercedes GE 280 mit den Gegebenheiten und hält sich wacker.

Christian Ruppert und seine Frau Ursula erfüllen sich ihren Traum, einmal die Rallye Dakar mitzufahren. Der ehemalige IDM-Sidecar-Pilot («Fun42-Racing») hat dazu im Vorfeld einen Mercedes GE 280 Baujahr 1980 erstanden und zusammen mit Sohn Matias und Freund Rudi Weich, die beide als Mechaniker auf der Tour durch Saudi Arabien agieren, für die anspruchsvolle Dakar Classic präpariert.

Nach nun zehn Etappen belegt das Familienteam aus dem Landkreis Amberg-Sulzbach mit Christian am Steuer und Ursula Ruppert auf dem Beifahrersitz Platz 84. «Wir sind damit als absolute Neulinge bei dieser Rallye sehr zufrieden», bekannte der 58-jährige Unternehmensberater gegenüber SPEEDWEEK.com, «jetzt gilt es noch die beiden letzten Etappen gut zu überstehen.»

Zu Beginn der Rallye stand eine kleine Testrunde auf dem Programm, danach folgte eine professionelle Teamvorstellung und dann wurde es mit dem Start der Rallye Dakar Classic in der Oasenstadt Ha’il ernst. Ruppert: «Für uns wurde damit ein Traum wahr».

«Ein Zuckerschlecken war das aber nicht», berichtete der Oberpfälzer später, «erstmal hieß es schon morgens um halb fünf Uhr aufstehen und dann folgte die erste echte Wertungsprüfung über 300 Kilometer, jede Menge Sand, aber auch Steine, Geröll, Auf- und Abfahrten. Das war voll anstrengend. Ursi musste die Navigation im Blick haben, und für mich hieß es immer die richtige Spur zu finden. Und der Baron, unser Mercedes, hat sich auch tapfer durchgekämpft.»

Am anderen Tag dann die große Überraschung, denn die Gegend erlebte die stärksten Regenfälle der letzten zehn Jahre und die gesamte Wertungsprüfung musste gestrichen werden. Das ganze Biwak stand unter Wasser und die Strecke war nicht befahrbar.

Die nächsten Tage zeigten den Rupperts dann, was diese Rallye ausmacht. Nach einer 680 km langen Überführung mussten fast 300 km Wertungsprüfung absolviert werden, da wurde es nach Rupperts Worten zum Ende hin schon zäh «und man musste aufpassen, dass die Konzentration nicht nachlässt».

Nach dem fünften Tag mussten Löcher im Zusatztank des Fahrzeugs versiegelt werden. Die Mechaniker hatten gute Arbeit geleistet, denn die Rupperts überstanden den folgenden Abschnitt mit ihrem Mercedes ohne große Probleme. «Aber das war schon hart, da wechselten sich schnelle Sandpisten, Dünen, eine Wasserdurchfahrt, aber auch ganz üble Geröllfelder ab», bekannte Christian am Ende der Etappe.

Nach einem Ruhetag, der keiner war, denn es hieß Auto waschen, Ölwechsel und allgemeine Durchsicht des Autos, stand auf der siebten Etappe mit vier Wertungsprüfungen, einem Navigationstest und insgesamt 580 zu fahrenden Kilometern echte Arbeit bevor.

«Oh je, die Etappe hatte es in sich», stöhnte der Wagenlenker später, «elendig lange Schotterpassagen und Sandstrecken, bei denen der Baron so richtig arbeiten musste. Er hat auch leichte Blessuren davon getragen und wir haben die Scheinwerfermaske verloren, aber wenn's nicht schlimmer kommt, dann dürfen wir mehr als zufrieden sein.»

In den folgenden Tagen zeigte sich, dass Menschen und Material an ihre Grenzen kommen. Vor allem galt es für das Team, den mit 156 PS nicht gerade hoch motorisierten Mercedes über die Distanz zu bringen. Die sehr schnelle achte Etappe über mehr als zwölf Stunden und 760 km schlauchte das Team Ruppert ziemlich, aber man kam heil ins Ziel. Christian Ruppert: «Das war eine richtige Mörderetappe.»

In der neunten Etappe hielten sich die Oberpfälzer trotz der ziemlich hohen Geschwindigkeitsvorgaben über zweimal 80 Kilometer zurück, um den Mercedes zu schonen, der mittlerweile etwas mehr Öl verbraucht. Ruppert: «Am Ende des Tages mussten wir dann noch eine noch eine Düne fahren, da hat der Baron dann auch schon ziemlich gewinselt. Für solche Fahrten ist er einfach zu schwer, aber heute gab es tatsächlich keinen Weg um die Düne herum.»

Vor den beiden Abschlussetappen hieß es zwar «nur» zirka 450 Kilometer zu überstehen, aber es folgte eine Düne nach der anderen. Ruppert: «Das war hartes Brot, nicht nur für uns, sondern auch für das Auto, denn der Baron ist einfach zu schwach auf der Brust.»

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