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Dakar/10: Tagessieg für «Mr. Dakar» Peterhansel

Von Toni Hoffmann
Die zehnte Etappe der 44. Rallye Dakar war der Tag des «Mr. Dakar» Stéphane Peterhansel, der nach viel Leid im Audi RS Q e-tron endlich seinen ersten Tagessieg feiert, Nasser Al-Attyah auf Kurs zum vierten Triumph.

Darauf musste der Franzose und Wahlschweizer Stéphane Peterhansel bei seiner möglichen letzten Rallye Dakar elf Tage warten. Bei seiner Jungfernfahrt im Audi RS Q e-tron gewann der 14-fache Rekordsieger, dessen Rückstand im Gesamtwertung wegen diverser mechanischer Probleme auf schon unglaubliche 68 Stunden angestiegen ist und deshalb nur noch als Testträger und Notservice fungiert, endlich eine Etappe. Auf der zehnten Prüfung schlug für den Leidgeprüften die goldene Stunde. Er gewann die Tageswertung 2:06 Minuten vor seinem Teamkollegen Carlos Sainz.

Für den Wüsten-Neuling Audi war es nach Carlos Sainz (dritte Etappe) und Mattias Ekström (achte Etappe) der dritte Tagessieg, für Peterhansel sein insgesamt 49. im Auto bei der Rallye Dakar. Er ist nur noch eine Bestzeit vom Rekord des Finnen Ari Vatanen mit 50 Etappensiegen entfernt. Damit haben alle drei Audi-Piloten beim Dakar-Einstand der Marke mit den vier Ringen eine Etappe gewonnen. Als bester «Audianer» hat der Ex-DTM-Doppelchampion Ekström inzwischen mit P10 (+2:42:46) den Sprung in die Top 10 geschafft. Der dreifache Dakar-Gewinner Sainz wird mit einem Rückstand von 3:44:40 Stunden auf der 15. Gesamtposition gelistet.

In der Gesamtwertung spielen die Audi-Piloten wegen ihres Rückstands keine Rolle. Dort hofft der Katarer Nasser Al-Attiyah im Toyota Hilux beim Wüstennachbarn Saudi-Arabien noch zwei weitere Tage die Hauptrolle spielen und den angepeilten vierten Triumph beim Marathon-Klassiker einfahren zu können. Knapp 500 Kilometer auf Bestzeit und zwei Tage ist der seit dem Start führende Al-Attiyah davon entfernt. Es könnte schon fast eine sichere Bank sein, denn sein Vorsprung auf seinen Verfolger Sébastien Loeb im Prodrive BRX Hunter beträgt vor den letzten zwei Entscheidungen 32:40 Minuten, inklusive fünf Strafminuten, aber, um Al-Attiyah zu zitieren: ‚Dakar ist die Dakar’, womit er zur Vorsicht mahnt, weil immer noch etwas passieren kann.

Die erste Führung des Tages riss bei km 85 Sainz sieben Sekunden vor Peterhansel, 19 Sekunden Henk Lategan (Toyota Hilux), 20 Sekunden vor dem Kollegen Mattias Ekström und 49 Sekunden vor Loeb an sich. Beim Messpunkt km 128 übernahm Peterhansel mit 14 Sekunden vor Sainz, 36 Sekunden vor Lategan und 1:12 Minuten vor Loeb die Tageswertung und baute seine Etappenführung am Ende der 374 langen zehnten Entscheidung auf 2:06 Minuten zu Sainz, 3:59 zu Orlando Terranova (Hunter) und 4:11 Minuten auf Lategan aus.

Das Auf und Ab geht bei Timo Gottschalk und seinem polnischen Piloten Jakub Przygonski weiter. Sie stiegen im Mini von X-raid mit der sechstbesten Tageszeit vom sechsten auf den fünften Rang (+ 1:41:02) auf, um 4:40 Minuten verdrängten sie den Vortagessieger Giniel de Villiers (Toyota) auf den sechsten Platz.

Die zehnte Etappe brachte die Teilnehmer der 44. Ausgabe der Rallye Dakar in Saudi-Arabien am Mittwoch von Wadi ad Dawasir im Süden der Arabischen Halbinsel zur Stadt Bisha weiter östlich. Bisha ist für den Anbau von Datteln bekannt, im Umland der 200.000 Einwohner Stadt soll es über 800.000 Dattelpalmen geben. Das Wasser für den Anbau stammt aus den südlich gelegenen Bergen.

Auf den ersten Blick schien die zehnte Wertungsprüfung sehr einfach. Während die Landschaft mit ihren vielfältigen Farben den Zuschauern ein Augenschmaus sein dürfte, mussten sich die Teilnehmer voll auf die Etappe konzentrieren, denn sie zählt zu den schnellsten der diesjährigen Rallye Dakar mit vielen Kreuzungen.

Insgesamt standen für die Fahrer 759 Kilometer auf dem Programm. 375 km davon gingen in die Wertung der härtesten Rallye der Welt ein. Zwei Drittel der Prüfung bestanden aus Sand, ein Drittel wird durch Schotter und Erde abgedeckt und der höchste Punkt lag auf etwa 1.600 Meter Höhe.

 

Zwischenstand nach Prüfung 10 von 12

 

Pos.

Team/Nat/Fahrzeug

Zeit/Diff.

1

Al-Attiyah/Baumel (QA/F), Toyota

33:13:37

2

Loeb/Lurquin (F/B), Hunter

+ 32:40

3

Al-Rahji/Orr (SAU/GB), Toyota

+ 55:48

4

Terranova/Oliveras Carreras (RA/E), Hunter

+ 1:29:18

5

Przygonski/Gottschalk PL/D), Mini

+ 1:41.02

6

De Villiers/Murphy (ZA), Toyota

+ 1:45:42

7

Vasilyev/Urpenko (RUS/LV), BMW

+ 1:49:36

8

Halpern/Graue (RA), Mini

+ 2:13.21

9

Serradori/Minaudier (F), SRT Buggy

+ 2:30:23

10

Ekström/Bergkvist (S), Audi

+ 3:42:46

 

 

Ergebnis auf der Prüfung 10 (374 km)

 

Pos.

Team/Nat/Fahrzeug

Zeit/Diff.

1

Peterhansel/Boulanger (F), Audi

2:52:43

2

Sainz/Cruz (E), Audi

+ 2:05

3

Terranova/Oliveras Carreras (RA/E), Hunter

+ 3:59

4

Lategan/Cummings (ZA), Toyota

+ 4:11

5

Loeb/Lurquin (F/B), Hunter

+ 4:25

6

Przygonski/Gottschalk PL/D), Mini

+ 5:48

7

Al-Attiyah/Baumel (QA/F), Toyota

+ 5:50

8

Alvarez/Monleon (RA/E), Toyota

+ 7:27

9

Serradori/Minaudier (F), SRT Buggy

+ 7:31

10

Al-Rahji/Orr (SAU/GB), Toyota

+ 7:54

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