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Markige Worte: Yamaha-Rennchef spricht vom Dakar-Sieg

Von Ivo Schützbach
Neunmal hat Yamaha die Rallye Dakar gewonnen, doch der letzte Sieg ist 20 Jahre her. Laut Yamaha-Rennchef Eric De Seynes soll sich das im Januar 2018 ändern.

Seit 2001 ist KTM in der Rallye Dakar ungeschlagen, der österreichische Hersteller tanzt den japanischen Großmächten Honda und Yamaha auf der Nase herum.

Yamaha hat die bekannteste und wichtigste Rallye immerhin schon neunmal gewonnen: Die ersten beiden Ausgaben 1979 und 1980 mit dem Franzosen Cyril Neveu, von 1991 bis 1998 unterlag Yamaha mit Stéphane Peterhansel nur einmal, 1994 gegen Edi Orioli auf Cagiva.

2017 büßte Yamaha-Werksfahrer Adrien van Beveren 36 min auf Dakar-Sieger Sam Sunderland (Red Bull KTM) ein und verpasste den Sprung aufs Podium nur um wenige Sekunden.

Von Teamleader Helder Rodrigues, 2016 als Fünfter bester Yamaha-Pilot, hatte man sich mehr versprochen: Der Portugiese handelte sich bereits auf den ersten Etappen einen Rückstand ein, den er in der zweiten Woche zwar konstant hielt, aber nicht mehr aufholen konnte – Platz 9.

«Es gibt verschiedene Gründe, weshalb wir über unsere Dakar-Ergebnisse der letzten Jahre nicht enttäuscht sind», sagte Yamaha-Rennchef Eric de Seynes gegenüber SPEEDWEEK.com. «Zum einen kennen wir unser Budget für die Dakar, das lässt sich nicht mit dem von KTM oder Honda vergleichen. Nicht im Ansatz. Wenn du weniger als die anderen ausgibst, dann musst du geduldig sein und den Erfolg langsam vorbereiten. Deshalb legen wir auch nicht zwei Millionen Euro auf den Tisch und kaufen den besten Fahrer. Nein, wir haben ein Team mit jungen Fahrern aufgebaut und helfen ihnen, Erfahrungen zu sammeln.»

Neben van Beveren und Etappensieger Xavier de Soultrait ergänzt erneut der Australier Rodney Fagotter das Aufgebot des Yamaha-Werksteams, als vierter Pilot wurde der junge Argentinier Franco Caimi verpflichtet.

«Die letzten zweimal haben wir die Dakar vor Honda beendet», hielt de Seynes fest. «Obwohl sie massiv investiert haben. Wir sind ein kleines und zurückhaltendes Team, deshalb gehen die Ergebnisse für uns in Ordnung.»

Größter Respekt vor KTM

Am 6. Januar beginnt die Dakar 2018 in Perus Hauptstadt Lima. Eingesetzt wird auf den folgenden 9000 Kilometern die Yamaha WR450F Rally, eine Prototypen-Maschine im Design der Ténéré 700 World Raid.

«Wir haben größten Respekt vor dem, was KTM geleistet hat», meint de Seynes zum Seriensieger. «Aber unser Motorrad wird von Jahr zu Jahr besser, es wird in Europa entwickelt. Schon letztes Mal haben wir gesehen, dass Adrien und Xavier in beinahe jeder Etappe in den Top-6 landeten. Das beweist, dass unser Motorrad funktioniert. Ich bin nicht enttäuscht darüber, dass wir 2017 knapp das Podium verpasst haben. Adrien hätte auch Zweiter werden können. Aber in der Dakar geht es darum zu gewinnen. Ob du Zweiter oder Vierter wirst, ändert kaum etwas am Wert des Erreichten. Zwei unserer Fahrer konnten eine Etappe gewinnen, ich sehe, was sich die letzten vier Jahre verbessert hat. Der Trend ist richtig. Mit Adrien und Xavier haben wir zwei Fahrer, die aufs Podium fahren können. Und warum nicht auch gewinnen? Wenn nicht bei der kommenden Dakar, dann im Jahr darauf. Man muss diesem Rennen Respekt entgegenbringen, die Ergebnisse kommen nicht einfach so, sie brauchen Zeit.»

Du glaubst wirklich, dass ihr KTM schlagen könnt? Mit viel weniger Budget und ohne die teuersten Fahrer? De Seynes: «Ja, absolut. Wir folgen unserem Weg. Und unser Weg bedeutet, das bestmögliche Motorrad zu entwickeln. Und für dieses den Fahrer zu finden, der das Potenzial maximal ausschöpft. Das hat nichts damit zu tun, wie teuer ein Fahrer ist. Es geht darum, wie er sich einbringt und wie zielstrebig er ist. Wir können gewinnen, davon bin ich felsenfest überzeugt.»

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