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So dominiert KTM über Honda bei der Rallye Dakar

Kolumne von Günther Wiesinger
Die Siegermaschine 2019 von Toby Price

Die Siegermaschine 2019 von Toby Price

Die Erfolgsgeschichte von KTM bei der Rallye Dakar begann erst 2001 und dauert nun schon seit 18 Jahren an. Trotz gigantischem Aufwand kommt Honda nicht gegen das Werk aus Österreich an.

Der Australier Toby Price hat die Dakar-Rallye 2016 und 2019 gewonnen. KTM jubelte zuletzt über den 18. Dakar-Sieg hintereinander. Auch seine Red Bull KTM Teamkollegen Matthias Walkner (2018) und Sam Sunderland (2017) trugen sich bereits in die Siegerliste ein.

Übrigens: Die Erfolge von KTM machen sich im Teilnehmerfeld bemerkbar. Auf den meisten Motorrädern der Dakar 2020 klebt wieder das KTM-Logo, oder das von Husqvarna!

«Ein Sieg von Husqvarna wäre für uns keine Niederlage. Es befinden sich ja beide Marken unter einem Dach», verriet Alex Doringer, der damalige Offroad Operations Manager von KTM, schon vor zwei Jahren. Er war zehn Jahre lang für die Rallye-Erfolge von KTM verantwortlich – und gewann die Dakar zehnmal.

Übrigens: Für den ersten KTM-Sieg sorgte Fabrizio Meoni 2001. Und streng genommen hat KTM seither nicht jedes Jahr gewonnen, denn 2008 musste die Rallye Lissabon-Dakar aus politischen Gründen abgesagt werden.

KTM hat die Dakar-Rallye schon zu Zeiten der 690-ccm-Maschinen dominiert und 2019 zum neunten Mal in Serie mit der 450er gewonnen. Für die Dakar-Rallye 2018 wurde ein neues Motorrad mit der Bezeichnung KTM 450 Rallye gebaut, das inzwischen zwei Dakar-Gesamtsiege errungen hat.

Am Konzept mit dem Gitterrohrstahlrahmen hat sich nichts geändert. «Weil wir der Meinung sind, dass dieses Konzept die größte Stabilität bei hohem Tempo gewährleistet. Trotzdem haben wir versucht, das Motorrad kompakter zu bauen. Wir waren bemüht, den Gewichtsschwerpunkt sehr zentral zu gestalten. Das heißt: Der Motor ist etwas niedriger geworden. Das ganze Motorrad ist ein bisschen kürzer, die Sitzposition für den Fahrer ist viel angenehmer, ähnlich wie beim Enduro, aber nicht gleich. Das bedeutet, das Motorrad reagiert viel schneller. Für uns ist das Thema Sicherheit im Rallye-Bereich immer sehr wichtig, denn Rallyefahren ist ein gefährlicher Sport, deshalb muss man bei der Entwicklung eines neuen Motorrads diesem Bereich hohe Bedeutung zumessen.

Mit einem kompakten Motorrad kann der Fahrer bei einer Schrecksekunde sehr schnell reagieren, weil das Motorrad viel handlicher ist», heißt es bei KTM. «Wir haben auch den hinteren Tank zentraler gelagert, wir haben ihn mehr unter den Sitz gebracht. Das ganze Gerät ist für 2018 völlig neu entwickelt und gebaut worden, auch mit der Unterstützung von Kiska Technology und Team. Wir haben schon bei den ersten Wettkämpfen gesehen, dass die Fahrer mit der neuen KTM super glücklich sind. Wir haben die Fahrer auch bei der Entwicklung gemeinsam mit Technical Director Stefan Huber einen wichtigen Beitrag leisten lassen. Da waren nicht nur unsere Testfahrer involviert, sondern auch unsere Topfahrer.»

Übrigens: Bei der Dakar-Rallye liegt der Tankinhalt zwischen 36 und 38 Liter, denn es müssen bis zu 250 km bis zum Auftanken zurückgelegt werden. Das Gesamtgewicht vollgetankt liegt zwischen 175 und 180 kg. Über die Motorleistung will sich KTM nicht äußern, sie dürfte im Bereich von 75 PS liegen, damit wird ein Topspeed von fast 170 km/h erreicht.

Trotz der vielen Dakar-Erfolge betonte Alex Doringer gerne: «Man kann einen Rallye-Sieg nicht planen. Was man planen kann ist die Arbeit, die dahintersteckt. Auf diesem Gebiet waren wir immer fleißig. Wenn es dann für einen Sieg reicht – da gehört in diesem Sport auch viel Glück dazu. Unser Team hat viel Erfahrung und viel Stärke, um diese Vorzüge immer wieder ausspielen können.»

Die Honda Racing Corporation hat inzwischen sieben Mal mit riesigem Aufwand als Werksteam an der Dakar-Rallye teilgenommen – ursprünglich waren drei Jahre geplant, das Engagement sollte mit einem Sieg gekrönt werden. Denn für HRC ist dieser Event der zweitwichtigste nach der MotoGP-Klasse, betonen die Japaner. Honda hat in sieben Jahren aber nur zwei Podestplätze erreicht – und keinen Sieg.

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