Formel 1: Abschied in der Unterhose

Grenzgänger Matthias Walkner: Kein Risiko eingegangen

Von Gino Bosisio
Matthias Walkner

Matthias Walkner

Für den österreichischen KTM-Rallye-Star Matthias Walkner ist am 26. Dezember das Abenteuer Dakar 2021 so richtig losgegangen. In den Tagen davor wollte er kein Risiko eingehen.

Matthias Walkner hat sich am 26. Dezember auf die Reise nach Saudi-Arabien gemacht. Bereits am Heiligabend waren beim Sieger der Dakar 2018 die Koffer gepackt. Am Samstag machte sich Walkner dann mit zwei riesigen Taschen mit Ausrüstung auf den Weg nach München.

Das Weihnachtsfest verbrachte der Familienmensch aus Kuchl diesmal allerdings nicht wie gewohnt: Wegen Corona saß Walkner im neuen Eigenheim lediglich mit seiner Lebensgefährtin Petra zusammen.

Normalerweise ist der Weihnachtsabend bei den Walkners ein Tag, an dem die ganze Familie zusammenkommt, das soll für dieses Jahr nachgeholt werden. «Weihnachten bedeutet für mich, mit der Oma, Mama und Papa beim Baum zu sitzen», erklärte der Salzburger, der gemeinsam mit Toby Price und Sam Sunderland auch diesmal die Red Bull KTM-Speerspitze bildet.

Walkners Haus im Salzburger Land steht exakt auf der Grenze zwischen den Gemeinden Kuchl und Scheffau. In den beiden Gemeinden galten 2020 teilweise unterschiedliche Corona-Bestimmungen, was zu kuriosen Situationen führte. «Wenn ich im Fitnessraum oder im Wohnzimmer bin, dann befinde ich mich in Kuchl», erzählte der 34-Jährige. «Am Abend, wenn es ans Essen und ins Schlafzimmer geht, bin ich in der Scheffau. Ich musste schon bei den Genehmigungen für den Hausbau in beiden Gemeinden ansuchen und habe mir gedacht, dass das wirklich schräg ist.»

Als über Kuchl im Herbst ein strenger Lockdiown verhängt wurde, rief Walkner den Bürgermeister an und erklärte ihm: «Ich bin jetzt ein paar Wochen ein Scheffauer.»

Der Dakar-Tross darf in Arabien nur mit einem negativen Covid-19-Test einreisen, außerdem müssen alle Personen bei der Ankunft wieder einen Test machen und soch für drei Tage in Quarantäne begeben. Deswegen verzichtete «Hiasi» diesmal auf das Treffen mit der Familie. «Ich wollte das Risiko nicht eingehen. Denn das vergangene halbe Jahr habe ich nur auf diese Rallye hintrainiert.»

Erst nach dem zweiten negativen Test darf eine Person vor Ort die Quarantäne verlassen. Die Vorbereitung war im Red Bull-KTM-Werksteam intensiv, inklusive eines Trainingsaufenthalts Ende November in Dubai. Die Dakar 2021 startet am 3. Januar und endet am 15. Januar in der Hauptstadt Riad.

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