Hero-Teammanager Wolfgang Fischer: Pure Erleichterung
Joaquim Rodrigues ist das Hero-Aushängeschild
Für das von Speedbrain organisierte Hero-Team muss die Reise nach Saudi-Arabien für die Rallye Dakar 2021 eine große Überwindung gewesen sein. Ein Jahr zuvor erlebte die deutsch-indische Kooperation auf der siebten Etappe eine Tragödie, als der beliebte Paulo Goncalves tödlich verunglückte. Doch die drei tapferen Piloten Joaquim Rodrigues, Sebastian Bühler und CS Santosh, die auch 2020 dabei waren, schlugen sich auf den ersten Etappen der diesjährigen härtesten Rallye der Welt prächtig.
Bis auf der vierten Etappe sich die bittere Geschichte zu wiederholen drohte. Santosh stürzte über einen Felsbrocken und wurde an der Unfallstelle zuerst wiederbelebt, im Krankenhaus in Riad dann wegen eines Schädel-Hirn-Traumas ins künstliche Koma versetzt. Am Donnerstagabend meldete das Hero-Team Entwarnung. Der 37-Jährige hat keine Verletzungen erlitten, von denen er sich nicht vollständig erholen wird.
Diese Nachricht war schöner als jeder Etappensieg.
«Wir freuen uns, nach sechs anspruchsvollen Etappen im Biwak von Ha'il anzukommen», sagte der deutsche Teamchef Wolfgang Fischer. «Wir sind nicht nur erleichtert, am Samstag den dringend benötigten Ruhetag zu haben, sondern freuen uns auch darüber, dass sich unser Kumpel CS Santosh gut von seiner Kopfverletzung erholen sollte. Wir sind alle zuversichtlich, dass er sich bald vollständig erholen wird.»
Das in Weißenburg/Bayer ansässige Speedbrain-Team organisiert seit 2016 den Rallye-Einsatz vom indischen Motorrad-Hersteller Hero, davor war man mit BMW, Honda und Husqvarna verbunden. Die Hero 450 Rallye wurde für die Dakar 2021 überarbeitet und bekam einen komplett neuen Motor. Bester Hero-Pilot nach sechs Renntagen ist Rodrigues mit 45 min Rückstand – ein Platz in den Top-10 der Endwertung ist möglich. Auch Sebastian Bühler fährt eine solide Rallye und liegt 1:26 Std zurück.
«Unser neues Motorrad hat bisher eine einwandfreie Leistung abgeliefert und hat die erste Woche erfolgreich absolviert Auch unsere beiden Fahrer haben mit jeder Etappe an Selbstvertrauen gewonnen und amüsieren sich», lobte Fischer. «Wir freuen uns jetzt auf den Ruhetag, um uns auf weitere sechs lange Rennstrecken vorzubereiten. Wir hoffen, unsere beiden Fahrer und auch Santosh in Jeddah in einem guten Zustand an der Ziellinie zu sehen.»