Husqvarna-Vertrag rettet Skyler Howes vor der Pleite
Skyler Howes beim Test mit Husqvarna
Bisher war Pablo Quintanilla das Aushängeschild von Rockstar Energy Husqvarna Factory Racing. Doch der Rallye-Spezialist will einen neuen Weg einschlagen und trennte sich. Als Nachfolger präsentierte Husqvarna am Dienstag Skyler Howes, der als KTM-Privatier bei der Dakar 2021 mächtig Eindruck schindete. Der US-Amerikaner übernahm in der ersten Woche kurzzeitig die Gesamtführung, um am Ende mit 52 Minuten Rückstand auf den Sieger hervorragender Fünfter zu werden.
Pit Beirer, Motorsport-Direktor der Pierer Mobility AG, verriet schon im Februar im Gespräch mit SPEEDWEEK.com, dass Howes für 2022 näher ans Werk gebunden werden soll. Durch die Trennung von Quintanilla beschleunigte sich dieses Vorhaben.
Für Howes ist der Werksvertrag nicht nur sportlich ein Segen. Finanziell hätte der 29-Jährige nicht mehr lange durchgehalten. «Ich fahre erst seit drei Jahren Rallye. Um in diesem Jahr an der Dakar teilnehmen zu können, musste ich alles verkaufen, was ich besaß», gab Howes zu.
«Ich freue mich sehr über meine Unterschrift bei Husqvarna Factory Racing. Dafür habe ich mein ganzes Leben lang hart gearbeitet», sagte der Kalifornier weiter. «Ich habe mit drei Jahren angefangen und bin mein ganzes Leben im Gelände gefahren. Ich habe 2019 zum ersten Mal in Peru an der Dakar teilgenommen; das war ein großer Weckruf für mich. 2020 konnte ich die Situation besser managen, und obwohl ich im Verlauf viel Zeit verloren hatte, konnte ich die Rallye in den Top-10 und als bester Privatfahrer beenden. In diesem Jahr war die Teilnahme ein finanzieller Kraftakt. Aber ich wusste, dass ich zu einem wirklich guten Ergebnis fähig war. Ich wurde Fünfter und erneut Top-Privatfahrer. Zum Glück!»
Offenbar waren mehrere Hersteller an der Verpflichtung von Howes interessiert. Er entschied sich für das Husqvarna-Paket.
«Mein Ergebnis erregte die Aufmerksamkeit der Werksteams. Bei Husqvarna Motorcycles zu unterschreiben, ist ein Traum. Das Team hat eine der besten Strukturen und Einstellungen im Fahrerlager», hielt Howes fest. «Eines der größten Dinge für mich, dass ich mich jetzt zu 100 Prozent auf mein Training konzentrieren und hoffentlich mein Fahrkönnen und meine Ergebnisse auf die nächste Stufe bringen kann. Das Ziel für dieses Jahr ist, so viel Erfahrung wie möglich zu sammeln, um im nächsten Jahr das Dakar-Podium ins Visier zu nehmen.»
Howes absolvierte bereits Tests mit Husqvarna und wird schon Anfang Mai bei der Sonora-Rallye in Mexiko sein Renndebüt auf dem Werksmotorrad geben. Außerdem wird er an der Cross-Country Rally World Championship teilnehmen.