Daniel Sanders (GASGAS): Von der Apfelfarm zur Dakar
Daniel Sanders tritt bei der Dakar 2022 für GASGAS an
Daniel Sanders lieferte bei der Dakar 2021 ein erstaunliches Debüt ab. Zeitweise war der Australier bester KTM-Pilot, zum Beispiel auf Etappe 4. Als Gesamtvierter büßte er nur 39 Minuten auf Sieger Kevin Benavides ein.
Der 27-Jährige wird von KTM für die Zukunft aufgebaut und wurde für die Dakar 2022 ins Werksteam von GASGAS befördert. Dort hat er den erfahrenen Sam Sunderland zum Teamkollegen.
Erstaunlich: Sanders fährt noch nicht lange Rallye, in seiner Heimat fuhr er aber viele Jahre Enduro. Motorradfahren lernte er auf der Farm seiner Familie, die in Australien Äpfel anbaut. «Mein Apfelkuchen schmeckt zehnmal besser als der meiner Mutter. Das will sie nicht hören, ist aber so», scherzte der GASGAS-Pilot.
«Mit acht Jahren begann ich auf dem elterlichen Hof mit dem Motorradfahren. Mein Vater fuhr Enduro und da habe ich auch damit angefangen», verriet Sanders. «Ich war nie ein Fan der Dakar, obwohl ich die Ergebnisse der Australier verfolgt habe. Ich habe Toby Price 2011 zum ersten Mal getroffen, als wir beide bei einem Enduro-Rennen fuhren. Ich dachte schon daran, in Rallye-Raid einzusteigen, dann ging es aber viel schneller, als ich es erwartet hatte.»
«Vor meiner ersten Dakar hatte ich wegen einer Schulterverletzung im Dezember nicht die beste Vorbereitung, aber zum Glück habe ich mich schnell erholt. Ich habe mich ins Unbekannte gestürzt», erzählte der blonde Hüne weiter. «Ich war an die Geschwindigkeit australischer Events gewöhnt, aber wenn man bei 130 km/h navigieren muss, ist es ziemlich beängstigend. Du musst wirklich den ganzen Tag konzentriert bleiben. Außerdem bekamen wir morgens die Roadbooks und hatten nur 20 Minuten Zeit, um uns vorzubereiten.»
Nach seiner ersten Teilnahme hat der Australier Blut geleckt.
«Ich war bei der Dakar 2021, um zu lernen und zu sehen, ob es mir gefällt. Der vierte Platz war unglaublich. Es ist mit Abstand mein Lieblingsrennen und das härteste Rennen, das ich je gefahren bin», gab Sanders zu. «Ich hatte 12 brutale Tage in einer phänomenalen Landschaft. Jetzt das GASGAS im Rallyesport zu repräsentieren, ist großartig. Für mich ist es unglaublich, von einem Werksteam ausgewählt worden zu sein. Ich freue mich auf die Zukunft.»