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Matthias Walkner (KTM): «80 Prozent des Bikes neu»

Von Nora Lantschner
Matthias Walkner ist bereit für die Dakar-Rallye 2022

Matthias Walkner ist bereit für die Dakar-Rallye 2022

Red Bull-KTM-Star Matthias Walkner (35) spricht über seine starke Saison, die intensive Vorbereitung auf die Dakar-Rallye 2022 und vor allem sein neues Arbeitsgerät.

Im Rahmen eines digitales Media Get-Togethers meldete sich Matthias Walkner in Begleitung von Heinz Kinigadner und Norbert Stadlbauer, dem Red Bull KTM Factory Racing Team Manager Rally, am Freitag aus der lebenden Werkstatt der KTM Motohall in Mattighofen, um über die bevorstehende Rallye Dakar zu sprechen.

Als Cross-Cross-Country-Rallye-Weltmeister 2021 blickt Walkner auf eine erfolgreiche Saison zurück. «Es war eine extrem gute Saison», bestätigter er. «Norbert ist ja neu bei uns im Team, ich kenne ihn aber schon aus den früheren Motocross-Zeiten und wir haben ein extrem gutes Set-up für das Fahrwerk gefunden, mit dem ich mich so wohl gefühlt habe, wie schon lange nicht mehr. Das hat dazu geführt, dass ich auf extrem hohem Niveau gefahren bin. Die vier Rennen, mit den Ergebnissen 1-2-2-1, waren richtig gut. Von den besten fünf Rennen, die ich in meinem Leben bestritten haben, waren wahrscheinlich drei in dieser Saison dabei, in denen es mit der Navigation und allem wirklich gut funktioniert hat. Ich bin jetzt wirklich motiviert und freue mich auf die Dakar, weil das natürlich immer noch einmal ein ganz anderes Kräftemessen ist.»

Würde der Dakar-Sieger von 2018 also behaupten, dass er sich in absoluter Topform befindet? «Jetzt im Moment nicht, ich brauche noch die Pause, weil ich gerade von einem ziemlich intensiven Trainingsblock komme», entgegnete Walkner mit einem Schmunzeln. «Durch die Corona-Maßnahmen haben sich die ganze Testerei und die Rennen extrem nach hinten verschoben. Wir hatten in den vergangenen zwei Monaten zwei Rennen und wahrscheinlich 20 Testtage. Ich bin gestern erst aus Dubai zurückgekommen, das war auch ein sehr intensiver Block. Wir sind aber genau im Zeitplan, jetzt habe ich noch zehn Tage Zeit, um mich zu erholen – und dann geht es los nach Saudi-Arabien.»

Denn dort findet vom 1. bis 14. Januar 2022 die 44. Auslage der berüchtigten Wüsten-Rallye statt. Wie verbringt der 35-Jährige aus Kuchl bis dahin die Tage zu Hause noch? «Bis Sonntag werde ich vielleicht noch eine Skitour gehen und versuchen, ein bisschen runterzukommen. Montag, Dienstag und Mittwoch habe ich noch einen Block Training und Physiotherapie in Thalgau im Athlete Performance Center von Red Bull. Ab Weihnachten mache ich dann wirklich das, was mir Freude bereitet, vielleicht noch eine Skitour und gut essen. Ab dem 24. zu Mittag kann man ein bisschen den Haken dahinter setzen und sagen: Okay, die Dakar-Vorbereitung ist vorbei, ab jetzt kann man mehr falsch machen als richtig. Da ist es dann einfach wichtig, dass man gut regeneriert ist.»

Die vielen Fahrtage in der Dakar-Vorbereitung sind speziell auf die neue KTM 450 Rally zurückzuführen, die 2022 erstmals zum Einsatz kommt. «Ich hatte die freie Wahl, ob ich mit dem alten oder neuen Motorrad fahren wollte», verriet Walkner. «Nach so einer gelungenen Saison war diese Entscheidung für mich nicht so einfach, weil das Paket mit dem super speziellen Fahrwerk einfach funktioniert hat, die Rennen haben auch für sich gesprochen. Ich war daher auch überkritisch und wir haben die Entscheidung bis vor eine Woche hinausgezögert, in den letzten Tagen aber so große Schritte gemacht, dass ich mit guten Gewissen sagen kann: Ich freue mich, dass ich mit der neuen am Start stehe, und ich glaube, ich bin bereit.»

Wie sehr hat sich das neue Motorrad im Vergleich zur Vorgängerversion verändert? «Am Anfang waren es 95 Prozent. Jeder hat seinen Hirnschmalz hineinfließen lassen und seinen Senf dazu gegeben, was er glaubt, was in unserm Sport wichtig ist. Man hat aber auch gemerkt, dass die alte Maschine auch Vorzüge hatte. Es geht ja nicht so einfach, das Rad neu zu erfinden. Daher hat man dann versucht, auf einen bestmöglichen gemeinsamen Nenner zu kommen. Ich würde sagen, dass jetzt 70 oder 80 Prozent des Motorrads neu sind. Wir haben versucht, die Vorzüge eines super leichten, handlichen Motorrads mit der Stabilität des alten Bikes zu kombinieren. Ich glaube, es ist uns ganz gut gelungen – wie gut, das wird sich im Januar herausstellen», verwies Walkner auf das große Ziel, die Dakar-Rallye 2022.

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