Rallye Dakar, Tag 6: Chaleco Lopez feiert Heimsieg
Francisco «Chaleco» Lopez: Dritter Etappensieg
Das sechste Teilstück der Rallye Dakar führte das Feld durch die Atacama-Wüste, die Etappe von Arica von Calama war ein echter Marathon-Abschnitt. Zunächst musste eine 313 km lange Verbindungsetappe bewältigt werden, ehe die 454 km lange Wertungsprüfung folgte. Diese wurde in einem Mittelabschnitt während 97 km neutralisiert, die Sonderprüfung wurde also in zwei Teilen ausgetragen.
Nach dem Ende des ersten Stücks hatte noch Paulo Goncalves das Feld angeführt. Aber der Pilot von Husqvarna by Speedbrain konnte den zweiten Teilabschnitt nicht ohne Probleme bewältigen. Bei km 333 musste der Portugiese einen Halt einlegen und verlor eine Stunde, er war Opfer eines Elektronikproblems geworden.
So war der Weg frei zu einem vierfachen Triumph von KTM. Francisco «Chaleco» Lopez hatte bereits auf dem ersten Stück hinter Goncalves gelauert und konnte nach dem Problem beim Husqvarna-Fahrer den Sieg einfahren. Der Chilene konnte damit seinen ersehnten Heimsieg einfahren, es war ausserdem bereits der dritte Tageserfolg 2013 für «Chaleco».
Hinter dem KTM-Privatpilot reihten sich drei Werksfahrer ein. Ruben Faria (+2:34 min auf Lopez), Cyril Despres (+3:48 min) und Dakar-Neuling Kurt Caselli (+4:48 min). Als Fünfter war wie bereits am Vortag der zuverlässige Italiener Alessandro Botturi der beste der Husqvarna-Fraktion.
Trotz der langen Distanz waren die Zeitabstände knapp: Die ersten 20 des Tages lagen innerhalb einer Viertelstunde. Deshalb konnte auch Gesamtleader Olivier Pain (Yamaha) ein zweites Mal verteidigen, obwohl es dem Franzosen nur zu Etappen-Rang 10 (+7:33 min) reichte. Neuer Zweiter in der Tabelle ist Titelverteidiger Despres, der David Casteu (15., +11:06 min) überholen konnte und nur noch 2:22 min hinter Pain liegt.
Auch im Gesamtklassement wird die Lage immer spannender. Lopez rückte auf Rang 4 vor, der Einheimische hat aber auf Pain nur 6:06 min Rückstand. Geht die Hatz durch Südamerika auch in der zweiten Woche derart eng weiter, könnte am Ende gar ein eingesparter Motorwechsel (Strafzeit: 15 min) über die Podestplätze entscheiden.
Die beiden deutschsprachigen Fahrer im Feld absolvierten auch die sechste Etappe auf praktisch identischem Niveau. Sowohl Ingo Zahn als auch Ferdinand Kreidl schafften den Sprung in die Top-100. Zahn liegt nun auch in der Gesamtwertung auf einem zweistelligen Rang, während es bei Kreidl (101.) noch nicht ganz reichte.
Rallye Dakar 2013: Sechste Etappe, Arica-Calama
1. Francisco Lopez (CHL), KTM, 3:36:21 h
2. Ruben Faria (P), KTM, +2:34 min
3. Cyril Despres (F), KTM, +3:48
4. Kurt Caselli (USA), KTM, +4:48
5. Alessandro Botturi (I), Husqvarna, +5:35
6. Jeremias Israel (CHL), Honda, +6:13
7. Frans Verhoeven (NL), Yamaha, +6:41
8. Hélder Rodrigues (P), Honda, +6:58
9. Juan Pedrero (E), KTM, +7:22
10. Olivier Pain (F), Yamaha, +7:33
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90. Ingo Zahn (D), KTM, +1:33:01 h
96. Ferdinand Kreidl (A), +1:44:44
Gesamtwertung nach 6 von 14 Etappen
1. Pain, 15:35:23 h
2. Despres, +2:22 min
3. David Casteu (F), Yamaha, +4:48
4. Lopez, +6:06
5. Faria, +8:35
6. Botturi, +12:02
7. Jakub Przygonski (PL), KTM, +19:15
8. Stefan Svitko (SK), KTM, +22:08
9. Israel, +24:38
10. Rodrigues, +25:23
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98. Zahn, +6:49:13 h
101. Kreidl, +7:09:36