Rallye Dakar, Tag 3: Wieder Honda-Machtdemonstration
Joan Barreda: Mit zwei Etappensiegen und der Gesamtführung die bestimmende Figur in Südamerika
Wegen des Wetters wurde am dritten Tag der Rallye Dakar die Spezialwertung um 130 km gekürzt, der Kampf gegen die Uhr ging erst am ursprünglich vierten Wertungspunkt los. Damit betrug die Distanz noch 243 km, während die Verbindungsstrecke zwischen den argentinischen Orten San Rafael und San Juan auf 422 km anwuchs. Allerdings war das dritte Teilstück vom Dienstag ohnehin nur die erste Hälfte der ersten Marathonetappe an dieser Dakar, am Abend im Biwak ist kein Service durch die Teams möglich. Allfällige Reparaturen müssen die Fahrer eigenhändig erledigen.
Das Honda-Werksteam konnte auch den dritten Tag dominieren. Der erst 24-jährige Brite Sam Sunderland eröffnete als Vortagessieger die Etappe, bis zur Halbzeit meisterte der Team-HRC-Pilot die schwierige Aufgabe gut und lag in Front. Aber Sunderland unterlief danach ein Fehler bei der Navigation, Teamkollege Joan Barreda profitierte und konnte mit 3:47:03 h den Tagessieg einheimsen. Für den Gesamtleader war es nach dem Sieg am ersten Tag bereits der zweite 2014, der siebte in seiner Dakar-Karriere.
Auch für Honda-Partner Speedbrain aus Stephanskirchen, am Bau und der Entwicklung der neuen Honda CRF450 Rally massgeblich beteiligt, war es damit der dritte Tagessieg in Serie.
Neben Sunderland patzten auch Ruben Faria, Ben Grabham (beide KTM), Paulo Goncalves (Honda), Olivier Pain (Yamaha) und Jordi Viladoms (KTM) bei der Navigation. Deshalb konnten die beiden Topstars Cyril Despres (Yamaha) und Marc Coma (KTM) hinter Barreda die Ränge 2 und 3 sichern. Der Franzose büsste 4:41 min ein, der Spanier 6:56 min. Für Faria nahm das Abenteuer abseits der Route ein unschönes Ende: Der Vorjahres-Gesamtzweite aus dem KTM-Werksteam stürzte schwer und musste medizinisch betreut werden.
Mit dem weiterhin überzeugenden Alain Duclos (Sherco) und Gerard Farres (GasGas) tauchten in der Tageswertung fünf verschiedene Marken in den Top-Ten auf.
In der Gesamtwertung rückten Despres und Coma aber ebenfalls auf die besten Verfolgerplätze hinter Barreda auf. Mit 13:04 min Vorsprung auf den Titelverteidiger und 13:56 min auf den spanischen Landsmann kann sich der zweifache Etappengewinner am vierten Tag nach Chilecito keine Atempause gönnen.
Obwohl Honda die Rallye Dakar bisher dominiert, gibt es bei den Japanern auch Schattenseiten. Der Portgugiese Hélder Rodrigues, 2013 bei Hondas Dakar-Rückkehr noch als Teamleader unterwegs, musste mit einem technischen Problem stoppen, der Portugiese liegt in der Tabelle schon eine Stunde zurück. Noch ärger erwischte es Yamaha-Pilot Frans Verhoeven: Der Niederländer stürzte nach dem zweiten Wertungspunkt und brach sich einen Arm.
Rallye Dakar 2014, Etappe 3: San Rafael/RA–San Juan/RA
(243 km Spezialwertung, 422 km Verbindungstrecke)
1. Joan Barreda (E), Honda, 3:47:03 h
2. Cyril Despres (F), Yamaha, +4:41 min
3. Marc Coma (E), KTM, +6:56
4. Alain Duclos (F), Sherco, +10:51
5. David Casteu (F), KTM, +11:17
6. «Chaleco» Lopez (RCH), KTM, +16:36
7. Gerard Farres (E), GasGas, +16:36
8. Stefan Svitko (SK), KTM, +19:06
9. Kuba Przygonski (PL), KTM, +20:12
10. Olivier Pain (F), Yamaha, +20:34
Gesamtwertung nach 3 von 13 Etappen
1. Barreda, 9:56:44 h
2. Despres, +13:04 min
3. Coma, +13:56
4. Duclos, +16:38
5. Lopez, +18:39
6. Casteu, +22:16
7. Jordi Viladoms, KTM, +34:33
8. Pain, +36:33
9. Przygonski, +37:54
10. Svitko, +40:09