Dakar: Speedbrain-Hoffnung Botturi verirrte sich
Alessandro Botturi: Rückschlag für den Speedbrain-Privatfahrer
Für das gesamte Fahrerfeld der diesjährigen Rallye Dakar bot die zweite Etappe einen echten Prüfstein in den Dünen von Nihuil, nachdem die lange Sonderprüfung mit Highspeed-Passagen begonnen hatte. Die letzten 100 Kilometer verlangten aber körperlich und fahrerisch viel ab. Der graue Sand bei Nihuil ist extrem tief, und die Dünen brechen teilweise sehr abrupt ab. Auch die Navigation spielte am Montag eine wichtige Rolle.
Mit dem Tagessieg von Sam Sunderland auf der von Speedbrain mitentwickelten Honda CRF450 hatten die deutschen Rallye-Spezialisten wie schon am Sonntag ihren Anteil am Erfolg.
Auch das Kundensport-Team von Speedbrain erlebte bei fast 40 Grad Celsius einen ereignisreichen Tag. Am besten meisterte Jeremias Israel das Teilstück. Der Chilene fuhr vorsichtig und konstant schnell und schob sich als Tages-20. deutlich nach vorne. Nach einem Sturz musste Speedbrain-Fahrer Juan Carlos Salvatierra gemeinsam mit seinem Helfer Paolo Ceci in der Sonderprüfung eine kleine Reparatur erledigen. Beide konnten aber weiterfahren und erreichten noch die Ränge 33 und 41.
Pechvogel des Tages war der Italiener Alessandro Botturi, der sich in den Dünen verfuhr und in extrem unwegsamem Gelände landete. Damit muss sich der ehemalige Rugby-Spieler schon am zweiten Tag von einem erhofften Top-Ten-Rang der Gesamtwertung verabschieden. Mit rund sechs Stunden Rückstand belegt er nur noch Rang 121 in der Tabelle. Der Portugiese Pedro Oliveira spulte derweil sein Programm souverän im vorderen Mittelfeld ab.
Jeremias Israel sagte: «Anfangs ging es unheimlich schnell und staubig zur Sache. Und dann führte es in die Dünen. Wir mussten durch sehr tiefen Sand, und die Dünen hatten ungewöhnlich abrupte Abbrüche. Schwierig zu fahren und auch navigatorisch sehr anspruchsvoll. Durch konstante Fahrweise konnte ich mich ein Stück nach vorne arbeiten. Ich bin voll motiviert für die nächsten Tage und freue mich, dass unser Team hervorragend funktioniert.»
Am Dienstag steht der erste Teil der ersten Marathonetappe an. Es müssen 665 km gefahren werden, davon knapp 373 km als Sonderprüfung, die direkt im Biwak endet. Dort ist kein Service durch die Teams erlaubt. Allfällige Reparaturen müssen von den Piloten eigenhändig ausgeführt werden. Eine weitere Schwierigkeit: Es geht erstmals in die Anden und bis auf 4300 Meter Höhe.
Rallye Dakar 2014, Etappe 2: San Luis/RA–San Rafael/RA
(359 km Spezialwertung, 365 km Verbindungstrecke)
1. Sam Sunderland (GB), Honda, 3:42:10 min
2. Francisco «Chaleco» Lopez (RCH), KTM, +39 sec
3. Joan Barreda (E), Honda, +2:00 min
4. Ruben Faria (P), KTM, +4:07
5. Alain Duclos (F), Sherco, +5:51
6. Ben Grabham (AUS), KTM, +7:15
7. David Casteu (F), KTM, +7:27
8. Paulo Goncalves (P), Honda, +7:45
9. Marc Coma (E), KTM, +8:23
10. Cyril Despres (F), Yamaha, +8:43
Gesamtstand nach 2 von 13 Etappen
1. Barreda, 6:09:41 h
2. Lopez, +2:03
3. Sunderland, +2:33
4. Duclos, +5:47
5. Coma, +7:00
6. Faria, +7:18
7. Goncalves, +8:10
8. Despres, +8:23
9. Grabham, +10:05
10. Casteu, +10:59