Formel 1: Max Verstappen – Chancen verspielt?

Tannert triumphiert wie entfesselt im Erzgebirge

Von Toni Hoffmann
Juluis Tannert siegt wie 2023

Juluis Tannert siegt wie 2023

Lokalmatador gewinnt ADAC Rallye Erzgebirge zum zweiten Mal hintereinander. Tom Kässer siegt bei der DRM2, Dennis Rostek dominiert Sonderwertung DRM Masters.

Schnell, taktisch klug und fehlerlos – so präsentierte sich Julius Tannert bei der 59. ADAC Rallye Erzgebirge. Der Zwickauer gewann sieben der zwölf Wertungsprüfungen und wiederholte seinen Heimerfolg aus dem vergangenen Jahr. Am Freitag hatte der 33-Jährige in der letzten WP die Führung übernommen, drehte am Samstag voll auf und fuhr seinen Gegnern auf und davon. Zusammen mit Beifahrer Frank Christian baute er die Führung im Škoda Fabia RS Rally2 kontinuierlich aus und ließ sich auch durch einen Reifenschaden in WP sieben nicht aufhalten. Nach 137,62 Wertungskilometern hatte das Fahrer-Duo an der Spitze einen Vorsprung von 29,2 Sekunden herausgefahren.

«Es ist ein tolles Gefühl, hier zum zweiten Mal hintereinander gewonnen zu haben. Wir waren auf der letzten Wertungsprüfung bei der Power Stage vielleicht zu vorsichtig. Aber wenn wir bei einer so klaren Führung voll attackieren und dann hochkant im Wald liegen, zeigt jeder mit dem Finger auf uns. Entscheidend ist der Sieg, vor allem vor diesen unglaublichen Fans.  Sie haben dem Wetter getrotzt und uns an der Strecke angefeuert. Hier lebt der Motorsport», so der Lokalmatador Tannert.

Der aktuelle Meister und Markenkollege Marijan Griebel konnte Tannert nur zu Beginn Paroli bieten, war im weiteren Verlauf der «Erze» zusammen mit Co-Pilot Tobias Braun jedoch chancenlos. Allerdings verkürzte der Hahnweiler den Punkteabstand, weil er die beiden WPs gewann, bei denen jeweils die neue geschaffene Pop-Up Power Stage und die turnusmäßige Power Stage zum Einsatz kamen. Damit sicherte er sich die maximale Ausbeute von acht zusätzlichen Zählern, während Tannert in beiden Prüfungen nur vier Extrapunkte holte. Entsprechend gelassen gab sich der 34-jährige Griebel: «Mit der Ausbeute auf dem Papier war ich wegen der Zusatzpunkte zufrieden, auf der Strecke nicht. Es lief von Anfang an nicht richtig rund und am Samstagmorgen stand ich mit Slicks am Start, als es zu regnen begann. Da war die Sache gelaufen und ich bin danach eher im Schongang gefahren.»

Das starke dänische Duo Kenneth Madsen und Mette Felthaus wurde im Citrôen C3 Rally2 Dritter, wird wegen der fehlenden internationalen Fahrerlizenz jedoch nicht für die DRM gewertet. Dadurch rückten Dennis Rostek und Stefan Kopczyk (Škoda Fabia RS Rally2) auf Platz drei vor, dahinter belegten Björn Satorius und Jennifer Lerch im Ford Fiesta Rally2 sowie die Fahrer-Besatzung Nico Knacker / Thomas Puls (Hyundai i20 N Rally2) die Ränge vier und fünf.

Die DRM2-Wertung ging an Tom Kässer und Stephan Schneeweiß im Peugeot 208 Rally4. «Wir haben es geschafft, ohne Fehler durchzukommen, hatten tatsächlich keinen Verbremser und standen nie neben der Strecke. Die Bedingungen waren schwierig, sooft habe ich noch nie Reifen gewechselt. Aber es hat sich gelohnt», freute sich Kässer. Hinten Simon Andersson und Jörgen Jönsson (Renault Clio Rally4) aus Schweden sicherten sich deren Markenkollegen Max Schumann und Kevin Lennartz  den dritten und letzten Podiumsplatz. In der DRM Classic war Walter Gromöller nicht zu schlagen, der die Fans einmal mehr mit seinem spektakulären Fahrstil im Opel Ascona 400 begeisterte. 

Dennis Rostek und Stefan Kopczyk feierten neben dem dritten Rang im Gesamtklassement der DRM auch einen überlegenen Sieg in der neuen Sonderwertung DRM Masters, die bei der 59. ADAC Rallye Erzgebirge zum ersten Mal ausgetragen wurde. «Ziel war der Gewinn des Masters, unsere Performance war aber insgesamt sehr hoch. Wir konnten sogar eine WP vor Griebel und Tannert gewinnen, das spricht für sich. Ich war heilfroh, überhaupt fahren zu können, da mir in der vergangenen Woche der Blinddarm herausgenommen wurde. Ich konnte vor der Erze nicht richtig essen und habe keinen Sport getrieben. Deshalb war diese schwierige Rallye sehr hart. Aber wir sind auf einem guten Weg», erklärte Rostek. Die zweite Sonderwertung DRM Trophy gewannen Oliver Bliss und Julius Simon im Skoda Fabia R5.

 

Endstand nach 12 Prüfungen

 

Pos.

Team/Nat/Fahrzeug

Zeit

1

Tannert/Christian (D), Škoda

1:21:42,4

2

Griebel/Braun (D), Škoda

+ 29,2

3

Madsen/Felthaus (DK), Citroën

+ 1:29,4

4

Rostek/Kopczyk (D), Škoda

+ 1:33,7

5

Satorius/Lerch (D), Ford

+ 1:36,4

6

Knacker/Puls (D), Hyundai

+ 2:53,6

7

Dinkel/Benning (D), Hyundai

+ 3:30,1

8

Bliss/Simon (D), Škoda

+ 5:01,7

9

Mohe/Hirsch (D), Renault

+ 5:20,1

10

Ramonat/Derda (D), Škoda

+ 5:40,2

 

DRM-Stand nach 1 von 7 Läufen

 

Pos.

Team/Nat/Fahrzeug

Punkte

1

Tannert/Christian (D), Škoda

34

2

Griebel/Braun (D), Škoda

32

3

Rostek/Kopczyk (D), Škoda

24

4

Satorius/Lerch (D), Ford

24

5

Knacker/Puls (D), Hyundai

17

6

Dinkel/Benning (D), Hyundai

15

7

Bliss/Simon (D), Škoda

13

8

Mohe/Hirsch (D), Renault

11

9

Ramonat/Derda (D), Škoda

9

10

Christ/Meter (D), Opel

8

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