Winter ade: DRM absolviert den «2.» Saisonstart
DRM-Leader Dirk Riebensahm
Eines eint alle Fahrer vor dem dritten Lauf zur DRM (Deutsche Rallye-Meisterschaft) bei der ADAC Hessen Rallye Vogelsberg (12. bis 13. April 2013): Der Wunsch «Bitte keinen Schnee mehr!» Nach zwei Läufen mit teilweise extremen Winterbedingungen ist für das dritte DRM-Wochenende erstmals «normales» Wetter prognostiziert.
Schnee wird es rund um die Burgenstadt Schlitz im Herzen des Vogelsberggebiets wegen der deutlich gestiegenen Temperaturen sicherlich keinen geben, dafür könnte es zumindest auf den ersten WPs regennass werden. Für hohe Anforderungen an Cockpitteams und Fahrzeuge ist also erneut gesorgt. Als Tabellenführer kommen Dirk Riebensahm und Co-Pilotin Kendra Stockmar-Reidenbach in ihrem Subaru Impreza im ‚Zebra-Look‘ zum Vogelsberg. Doch die Konkurrenten werden alles daran setzen, den im Schnee verlorenen Boden wieder gut zu machen.
Wenn es um den derzeitigen Tabellenstand der DRM geht, dann hat vor allem einer gut Lachen: Dirk Riebensahm (Andernach). Er führt mit seiner Co-Pilotin Kendra Stockmar-Reidenbach (Elchweiler) die höchste deutsche Rallyeklasse an: «Nach wie vor ist es für uns eine Riesenüberraschung, dass wir so viele Punkte sammeln konnten“, gesteht er. „Sicherlich haben wir die Tabellenführung zum Teil auch den bisher sehr schwierigen winterlichen Bedingungen zu verdanken. Zur Hessen-Rallye werden wir dann sicher wieder die anderen Teams vorne sehen. Aber wir werden alles versuchen, in unserer Division wieder möglichst viele Punkte zu ergattern.»
Und wer weiß, was in dieser DRM noch alles möglich ist. Ihre Vereinskameraden vom AC Mayen, Georg Berlandy (Stromberg) und Peter Schaaf (Mayen) sind ihnen im Peugeot 207 S2000 dicht auf den Fersen. Der Stromberger Routinier hat auch klare Vorstellungen: «In der Hoffnung, einmal eine Rallye ohne winterliche Bedingungen zu fahren, möchten wir uns in Vogelsberg ganz vorne orientieren. Unter normalen Bedingungen sollte ein Platz auf dem Podest möglich sein, zumal die Strecken dieses Jahr wieder sehr schnell und anspruchsvoll sein sollen.»
Die Ansage für die dritte DRM-Runde, die das Duo mit der Startnummer 1 angeht, lautet demnach auch: «Wir werden auf jeden Fall versuchen, unseren zweiten Platz in der DRM zu verteidigen und wenn es geht noch etwas zu verbessern. » Für Peter Corazza, den Sieger des Auftaktlaufes bei der ADAC Pfalz-Westrich-Rallye, hatten Berlandy / Schaaf eine besondere Überraschung parat: Corazza ist nach einem Ausrutscher beim zweiten DRM-Lauf noch ohne einsatzbereites Auto. Der Erzgebirgler kann nun in Hessen auf dem Vorjahreswagen von Berlandy / Schaaf starten, einem Peugeot 207 R3.
Wallenwein: Bei der Hessen-Rallye erstmals klare Verhältnisse
Gespannt auf den Ausgang der dritten DRM-Runde ist auch der Stuttgarter Sandro Wallenwein. Im Subaru Impreza R4 konnte er mit Co-Pilot Marcus Poschner (Lautrach) die extrem schneereiche Wikinger-Rallye gewinnen, ist aber vor der DRM-Runde in der Vogelsberg-Region vorsichtig: «Erst dort wissen wir wirklich, wo wir mit unserem neuen R4 stehen. Denn dort werden wir vermutlich zum ersten Mal reguläre Bedingungen haben. Die Westrich- und die Wikinger-Rallye waren einfach wegen der schwierigen Verhältnissen für mich und unseren Subaru perfekt. Auf trockenem Asphalt werden wir es da schon sehr viel schwerer haben.»
Die Wetterfrösche machen dem Subaru-Piloten jedoch noch etwas Hoffnung auf eine Trumpfkarte, denn zumindest für den Rallyeauftakt am Freitag haben sie regnerisches Wetter prognostiziert. Genau das werden zwei andere Podest-Anwärter nicht gerne sehen. Für das Brüderpaar Ruben und Thomas Zeltner (Lichtenstein / Österreich) und das Ehepaar Olaf und Alexandra Dobberkau (Schleusingen) in ihren Porsche 911 GT3 ist trockene Witterung optimal. «Ich will endlich wieder richtig Porsche fahren – auf trockenen Straßen“, ist denn auch der klare Wunsch von Ruben Zeltner. «Meine Saisonziele für 2013 musste ich nach den beiden Schnee-Rallyes über Bord werfen. Jetzt geht es nur noch darum Spaß zu haben – und zum ersten Mal sitzt mein Bruder dabei neben mir im Porsche.»
2WD-Wertung: Führung für Fronttriebler-Winzling
In der 2WD-Wertung, die für die Fahrzeuge der Divisionen 3 bis 6 reserviert ist, gibt es nach den beiden Auftaktläufen einen absoluten Überraschungsführenden. Der Seelscheider Routinier Willi Wiegmann liegt zusammen mit Bastian Kotulla (Troisdorf) an der Spitze des Klassements der zweiradgetriebenen Fahrzeuge. Sie pilotieren einen Renault Twingo R1, eines der kleinsten Fahrzeuge im Feld. Auch in der internen Trophy des französischen Herstellers sind sie Tabellenleader.
Gegen die wesentlich leistungsstärkeren Konkurrenten wird er unter ‚normalen‘ Bedingungen diesen Platz wohl nicht halten können. Die Spitze der Verfolger sind der Sachse Carsten Mohe Crottendorf) im Renault Mégane RS und der Saarländer Lars Mysliwietz (Piesbach) im Citroën DS3 R3T. «Mysli» der seine Division bei den Wikinger gewann, möchte vor allem «den Abstand zu Carsten Mohe verkleinern und endlich vernünftige Zeiten fahren.» Er freut sich vor allem auf die vielen Zuschauer und die anspruchsvollen Wertungsprüfungen im Vogelsberg.