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Das Trauerspiel Deutsche Rallye-Meisterschaft

Kolumne von Toni Hoffmann
Gesamtfünfte Fahrner/Wenzel

Gesamtfünfte Fahrner/Wenzel

Der Deutsche Motor Sport Bund (DMSB) hat sich mit dem fünften Lauf zur Deutschen Rallye-Meisterschaft (DRM) im Rahmen des deutschen WM-Laufes blamiert.

Das soll eine Meisterschaft sein? Wenn dies eine solche sein soll, wie sich die höchste deutsche Rallye-Liga mit dem fünften Lauf im Rahmen des deutschen WM-Laufes präsentiert hat, dann wird aus einer solchen ein Markenpokal mit externen Gaststartern.  

37 Teilnehmer haben für den immer wieder hoch stilisierten Saisonhöhepunkt genannt. 37 Teams, doch davon waren 23 nicht in der DRM eingeschriebene Teams (!) Bewerber um den ADAC Opel Rallye Cup, bleiben demnach nur 14 andere Fahrzeuge. Das würde bedeuten, dass ohne den ADAC Opel Rallye Cup nur 14 Teams in der Rallye Deutschland National gestartet wären. Am Ende des fünften DRM-Laufes aber bekamen nur sechs (!) Teams Meisterschaftspunkte, welch ein trauriges Bild beim Saison-Höhepunkt, aber war es eher der Saison-Tiefpunkt? Einige der eingeschriebenen DRM-Bewerber wie Sandro Wallenwein, Ruben Zeltner oder Peter Corazza verzichteten ganz auf einen Start im Rahmen des deutsche WM-Laufes.  

Schaut man auf das Gesamtergebnis der Rallye Deutschland National, wird sich der ohnehin schon geduldsame Rallyefan die Haare raufen. Ohne die Leistung der Opelaner zu schmälern, aber wenn ein Team wie Markus Fahrner/Michael Wenzel im nur 140 PS starken Opel ADAM hinter Benjamin/Kerstin Pohl im Citroën C2R2 (190 PS) auf den fünften Gesamtplatz fährt, tauchen gewisse Zweifel an der Qualität der Deutschen Rallye-Meisterschaft auf. Das ist fast so, als führe in der Formel 1 ein GP3 hinter einem GP2 auf den fünften Gesamtrang.  

Dieses Ergebnis ist ein Spiegelbild des Dilemmas, in dem die DRM in diesem Jahr steckt, auch wenn es von Seiten des DMSB schöngeredet wird. Das fing schon damit an, dass der DMSB gezwungen war, seine Einscheibefrist weiter nach hinten zu verlegen, um überhaupt Bewerber für die DRM zu finden. Am Ende waren es 13 (!), und Ruben Zeltner hat schon zur Saisonmitte das Handtuch geworfen.  

Und dann gibt es noch das total unüberschaubare DRM-Reglement mit den vielen Klassen, sprich Divisionen, die der normale Rallyebetrachter nicht versteht. Warum denn einfach, wenn es kompliziert geht!  

Die Deutsche Rallye-Meisterschaft ist mal wieder dabei, ihre xte Todesmesse selbst vorzubereiten. Ob nun die neue Planung für 2014 mit angedachten 14 Läufen aus der derzeitigen DRM und dem ADAC Rallye Masters der Stein der Weisen ist, mag zum gegenwärtigen Stand der Informationen bezweifelt werden. Im Augenblick steuert das Championat eher auf die Lage von Ende 2005 zu. 2006 wurde keine Deutsche Rallye-Meisterschaft ausgeschrieben. Mit dem Ergebnis der Rallye Deutschland National 2013 aber kann der DMSB gewiss nicht für eine Besserung hausieren gehen.  

Der etwas ältere Rallye-Zuschauer mag sich vielleicht noch an die DRM-Auftritte der 80er und 70er Jahre mit großem Wehmut unter dem Motto «schön war die Zeit» erinnern. Im Augenblick werden aber nur die schönen Erinnerungen bleiben. Ansonsten: «Quo vadis, DRM?».

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