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DRM-Titelentscheidung im Rallye-«Sandkasten»

Von Toni Hoffmann
Lars Mysliweitz

Lars Mysliweitz

Der «größte Sandkasten Deutschlands» in den Braunkohle-Tagebauen der Lausitz ist die imposante Kulisse für das große Saisonfinale der DRM (Deutsche Rallye-Meisterschaft).

Die ADMV-Lausitz-Rallye (11. – 12. Oktober 2013) steht dabei unter besonderen Vorzeichen: Die Tabellenführer Dirk Riebensahm / Kendra Stockmar-Reidenbach (Andernach / Elchweiler) müssen verletzungsbedingt auf den Start beim siebten Saisonlauf verzichten. So haben die Zweitplatzierten Georg Berlandy / Peter Schaaf (Stromberg / Mayen) die Chance, den Titel einzufahren: Sie müssen als bestplatzierte fest eingeschriebene DRM-Teilnehmer im Zielankommen, um die entscheidenden Punkte zu ernten.  

Schaulaufen der Meister

Das wird nicht ganz einfach, denn das Feld beim östlichsten DRM-Lauf der Saison ist gespickt mit Top-Piloten. Darunter sind vier ehemalige Deutsche Rallye-Meister: Der vierfache Titelträger Herrmann Gaßner (Surheim, Mitsubishi Lancer) ist ebenso dabei wie sein Sohn Hermann Gaßner junior (Meister 2009). Der dreifache DRM-Champion und Europameister Armin Kremer (Severin, Skoda Fabia S2000) wird ebenfalls am Start stehen. Und Sandro Wallenwein (Stuttgart), der im Subaru Impreza 2011 Meister wurde, lässt sich die Riesenparty auf losem Geläuf ebenfalls nicht entgehen.  

Das Duell um die Deutsche Meisterschaft wird in diesem Jahr nicht im direkten Vergleich auf der Piste entschieden. Die Tabellenführer Dirk Riebensahm / Kendra Stockmar-Reidenbach erlebten bei einer Vorbereitungsrallye eine Woche vor dem DRM-Finale einen Unfall, bei dem ihr Einsatzauto zerstört und das Cockpit-Duo verletzt wurde. Während die ganze DRM-Gemeinde den beiden nun gute Besserung wünscht, liegt die Titelentscheidung in den Händen von Georg Berlandy. Er hat mit seinem Co-Piloten Peter Schaaf das Einsatzgerät gewechselt und fährt in der Lausitz erstmals mit einem von Färber Motorsport vorbereiteten Mitsubishi Lancer Evo 9.  

«Neues Fahrzeug, neue Rallye: Das Finalwochenende wird für uns eine große Herausforderung», fasst Berlandy zusammen. «Aber die nehmen wir gerne an, denn es wird mit Sicherheit auch Riesenspaß machen, in diesem großen Sandkasten Rallye zu fahren.»  

Auf den sportlichen Kampf an der Spitze des Feldes freuen sich dabei viele Fans, denn die vier Deutschen Champions, die in der Laustiz antreten, treffen nicht nur auf Landsleute, sondern auch auf ein internationales Feld. Vor allem aus Ost- und Nordeuropa gab es einen regelrechten Run auf die spektakuläre Rallye im Landkreis Görlitz. Doch der Ausgang der Rallye ist für den zum Meisterschaftsfavoriten avancierten Berlandy nicht die Priorität an diesem Wochenende: «Es wird nicht ganz einfach werden, weil diese Schotterrallye absolutes Neuland für uns ist», beschreibt er. «Aber natürlich werden wir alles geben, um uns schnell an den Evo 9 zu gewöhnen.» Dabei ist das Ziel aber ganz klar: «Wir werden versuchen, auch bei der Lausitz-Rallye das Maximum an Punkten sammeln, um so die Meisterschaft zu gewinnen, denn das ist unser Ziel.»  

2WD-Wertung: Spannende Tage für „Mysli“

Auch in der 2WD-Wertung der DRM fällt die Entscheidung erst in der Lausitz. Als Führende reisen der Saarländer Lars Mysliwietz (Piesbach) und sein Westerwälder Co-Pilot Oliver Schumacher (Fluterschen) im Citroën DS3 R3T an. «Das wird eine schwierige Angelegenheit für uns», bekennt Mysliwietz. «Das letzte Mal waren wir 2007 dort. Unsere Schottererfahrung – vor allem mit dem neuen Auto – ist daher sehr bescheiden.» Aber er blickt zuversichtlich auf das Saisonfinale: «Wir haben es in der Hand, aus eigener Kraft den Sack zuzumachen. Anderseits haben wir 2004 schon einmal versucht, bei der Lausitz Rallye zu taktieren und haben mit zu großer Vorsicht dann Schiffbruch erlitten.»  

Mit seinen 117 Punkten liegt der Nordhesse Benjamin Scheller (Fulda) mit Co Thomas Wölfel (Würzburg) im Peugeot 208 R2 nur zwei Zähler hinter ‚Mysli‘. «Dennoch bin ich sehr realistisch. Wir fahren mit einen R2 Fahrzeug gegen einen R3T», erläutert Scheller. «Wenn alles normal abläuft, wird Lars (Mysliwietz) schneller sein. Aber ich bin hoch motiviert und werde alles geben“ Für den 29-Jährigen aus Fulda ist dies die erste reine Schotterveranstaltung, „Meine Taktik sollte sein auf Ankommen zu fahren. Von den Sandkastenspielen in der Lausitz verspreche ich mir zum einen wahnsinnig viel Spaß und zum anderen eine tolle Erfahrung, bei der ich mit Sicherheit viel lerne.»  

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