Valentino Rossi sucht das Glück

Deutschlands Top-Rallyepiloten im direkten Vergleich

Von Toni Hoffmann
Der Porsche von Ruben Zeltner

Der Porsche von Ruben Zeltner

Alle Top-Favoriten aus ADAC Rallye Masters und DRM in Sulingen am Start, WM-Pilot Christian Riedemann geht als Lokalmatador an den Start, hochklassig besetzte Spitzengruppe beim fünften Saisonlauf.

Im ADAC Rallye Masters und der Deutschen Rallye-Meisterschaft (DRM) geht es Schlag auf Schlag: Nur eine Woche nach dem vierten Lauf steht bei der ADAC Mobil Pegasus Rallye Sulinger Land (2. - 3. Mai 2014) die nächste Runde an. Auch für die Rallye südlich von Bremen haben sich alle heißen Favoriten angemeldet. Ihnen stehen 147,5 Bestzeit-Kilometer auf insgesamt 14 Prüfungen (WP) bevor. Im so genannten IVG-Gelände werden die Grundlagen für den Sieg geschaffen.

Hermann Gassner junior tritt im Mitsubishi Lancer R4 als DRM-Führender erstmals in Sulingen an. Tipps kann er sich bei Vater Hermann Gassner (Mitsubishi Lancer Evo 10) holen, der an der Tabellenspitze des ADAC Rallye-Masters steht und aus eigener Erfahrung bestens kennt. Auch bei den Verfolgern in beiden Serien sind die Voraussetzungen sehr unterschiedlich.  

Ein verwirrendes Geflecht kleiner und meist extrem rutschiger Asphaltwege: Das erwartet die Teams auf den beiden, jeweils rund 20 Kilometer langen Königsprüfungen des fünften Saisonlaufs. Nur zwei der 14 WPs führen über das IVG-Gelände. Die scharfen Bordsteinkanten verzeihen keinen Fahrfehler. Hier wurde aber schon oft auch der Grundstein zum späteren Sieg gelegt. Die Fahrer gehen mit großem Respekt auf die beiden Prüfungen.  

Einer der intimsten Kenner des Straßengeflechts ist Lokalmatador Christian Riedemann (Sulingen), der selbst schon als Kind gemeinsam mit seinem Vater Jürgen dort WPs auf- und abbaute. Dem Sieger des ADAC Rallye Junior Cup 2009 und früherem Förderpilot der ADAC Stiftung Sport gelang 2012 die Sensation, im kleinen Citroën DS3 R3T gegen die versammelte internationale Konkurrenz auf wesentlich leistungsstärkeren Fahrzeugen zu gewinnen. In diesem Jahr startete Riedemann mit Platz zwei in Portugal erfolgreich in die Junior-WM. Sein Heimspiel nutzt er, um sich auf den nächsten WM-Auftritt vorzubereiten.  

Gassner Junior, Wallenwein, Zeltner: Alle Favoriten sind am Start  

An Kandidaten für die Top-Positionen mangelt es nicht. Hoch motiviert durch den zweiten Saisonsieg nur ein Wochenende zuvor kommt DRM-Leader Hermann Gassner Junior mit Co-Pilotin Ursula Mayrhofer nach Sulingen. «Die Prüfungen in Sulingen kenne ich bislang nicht, ich weiß nur, dass der Schotteranteil recht klein ist. Der Vergleich mit Mark Wallenwein und Ruben Zeltner geht dort in die nächste Runde. Beide werden sicherlich richtig Gas geben, das wird wieder ein enger Fight», so der Bayer.  

Auch der DRM-Dritte Mark Wallenwein (Skoda Fabia S2000), erwartet «erneut einen extrem harten Vergleich.» Er will gemeinsam mit Co-Pilot Stefan Kopczyk erneut zum Angriff auf Gassner junior blasen, der ihn in Hessen auf den zweiten Rang verwies. «Alle werden wieder ans Limit gehen müssen», ist seine Prognose angesichts der Leistungsdichte an der Tabellenspitze. Ruben Zeltner aus dem sächsischen Lichtenstein, der dritte der Top-Favoriten, tritt in Sulingen wieder mit Ehefrau Petra auf dem Beifahrersitz an. Er gehört mit seinem Porsche 911 GT3 R ebenfalls zu den Rookies in Sachen Sulingen. «Ich habe so gar keine richtig Vorstellung, was mich da erwartet», gesteht er. «Vom IVG-Gelände habe ich schon regelrechte 'Schauergeschichten' gehört. Es soll extrem eng und rutschig sein. Ich versuche dort meine Haut gegen Hermann Gassner junior und Mark Wallenwein so teuer wie möglich zu verkaufen. Vielleicht kann ich sie dann auf den anderen WPs ein bisschen ärgern.»  

Stark besetzte Spitzengruppe  

Gleich hinter dem Spitzen-Trio lauert eine ganze Armada weiterer Podestanwärter. Angeführt wird sie von Hermann Gassner, dem amtierenden Champion im ADAC Rallye Masters. Er kann zwar im Gruppe-N-Lancer normalerweise nicht um den Gesamtsieg mitfahren. Was aber die Mischung aus Erfahrung, Können und Gasfuß auszurichten vermögen, zeigte er erst beim vergangenen Lauf in Hessen. Zu den Verfolgern zählt auch Dirk Riebensahm im Peugeot 207 S2000. Einen weiteren Porsche 911 GT3 bringt der Zwickauer Maik Stölzel nach Norddeutschland mit. Zu den Favoriten gehört außerdem der Hamburger Jan Becker, der im bärenstarken Subaru Impreza WRX bei der ADAC Wikinger-Rallye hinter Gassner Junior auf Rang zwei fuhr.  

Alle wichtigen Informationen gibt es im Internet unter www.adac.de/rallye-masters und www.adac.de/drm. Dort sind auch das Live-Timing und die aktuellen Punktestände zu finden. Auch unterwww.facebook.com/ADACRallye ist das aktuelle Geschehen zu verfolgen.

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