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Champion Zeltner erbt Skoda-Sieg in Thüringen

Von Toni Hoffmann
Die Thüringen-Sieger

Die Thüringen-Sieger

Dramatische Entscheidung: Führende Fabian Kreim und Sepp Wiegand fallen im Skoda Fabia kurz vor dem Ziel aus, Mark Wallenwein wird für vorsichtige Fahrt mit dem zweiten Platz belohnt.

Ruben Zeltner ist der Sieger des fünften Saisonlaufs zur Deutschen Rallye-Meisterschaft (DRM). Auf den zehn Prüfungen über 137,56 Bestzeit-Kilometer konnte der amtierende Meister mit Co-Pilotin und Ehefrau Petra im Porsche 911 GT3 einem kuriosen Finish den Sieg erben: Denn über neun WPs hatte zuvor der spannende Sekundenkampf von Sepp Wiegand / Alexander Rath (Skoda Fabia S2000) und Fabian Kreim / Frank Christian bei der Deutschland-Premiere des Skoda Fabia R5 das Geschehen bestimmt. Doch beide Fabia fielen auf den letzten Metern der Rallye aus: Kreim erwischte es in der finalen Prüfung, Wiegand im Anschluss an die Prüfung auf dem Weg ins Ziel.  

Überhaupt zerschellten in der als Powerstage gewerteten finalen WP einige Träume, denn ein kurzer, heftiger Regenguss sorgte für unerwartete Verschiebungen im Klassement und Ausfälle. Davon unberührt blieben Mark Wallenwein und Stefan Kopczyk (Citroën DS3 R5), die sich über den zweiten Platz freuen konnten. Dritter wurde der Tscheche Jaroslav Orsák (Skoda Fabia S2000). In der Tabelle bleibt Ruben Zeltner mit 95 Punkten auch vor dem sechsten von zwölf gemeinsamen Saisonläufen von DRM und ADAC Rallye Masters bei der ADAC Rallye Stemweder Berg (19. - 20. Juni) vorne. 

Duell der Skoda-Piloten

Das Geschehen beim fünften DRM-Lauf wurde über weite Strecken bestimmt vom spannenden Sekundenkampf von zwei Skoda-Piloten. Vom Start weg hatte Sepp Wiegand im bewährten Super-2000-Fabia die Führung übernommen, die er bis zur siebten WP knapp verteidigen konnte. Doch insbesondere Kreim und Zeltner konnten ihn unter Druck setzen und WP-Bestzeiten einfahren. In seinem neuen Skoda Fabia R5 konnte schließlich Kreim auf WP8 die Führung übernehmen. Seine Freude währte allerdings nicht lange, denn er blieb in der zehnten und letzten Prüfungen stehen. Der nun wieder Führende Wiegand beendete die als Powerstage gewertete Prüfung mit der Bestzeit, erreichte aber das Ziel in Pößneck nicht. So konnte sich Zeltner über den Sieg freuen. «Es tut mir wirklich leid für die beiden Ausgefallenen», sagte der Geschäftsführer des Sachsenrings anschließend. «Rallye ist nun mal Teamsport, bei dem nicht nur Schnelligkeit, sondern auch Zuverlässigkeit zählt. Heute waren wir die Zuverlässigeren, und wir haben gewonnen. Wir hatten eigentlich nach vorne keine Chance und sind deshalb vorsichtig gefahren. Es war ein Sieg mit viel, viel Glück.»  

Die Rallye in Thüringen stand auch im Zeichen von Neuerungen: Wiegand, der in den vergangenen Jahren erfolgreich auf internationalem Rallye-Parket unterwegs war, konnte sich mit der vollständig versammelten Top-Teams der DRM einen tollen Schlagabtausch liefern. «Leider aber verbrauchte unser Auto mehr Benzin als vom Team gedacht sodass wir auf der Verbindungsetappe stehen geblieben sind. Nur durch extra Benzin von außen sind wir weiter gekommen! Da dies nicht erlaubt ist sind wir der fairnes halber nicht über die Zielrampe gefahren», erklärte der Vize-Europameister Wiegand sein Ausscheiden.  

Für Fabian Kreim war es die erste Rallye mit dem Fabia nach R5-Reglement. Sie endete vier Kilometer vor dem Ziel der letzten WP vorzeitig, als sich der Fabia beim Anbremsen auf regennasser Strecke dreht und so unglücklich einschlug, dass eine Radaufhängung brach. «In Führung liegend auszufallen ist immer bitter", bilanzierte Kreim. "Der Sieg war möglich - es wäre der erste R5-Sieg in der DRM gewesen. Das hätte ich gerne geschafft.»  

Auch Mark Wallenwein war erstmals in einem R5 unterwegs: Der Schwabe wird im Laufe der Saison in einen R5-Skoda wechseln, der allerdings noch nicht fertig gestellt ist. So griff das Team diesmal kurzfristig auf einen Citroën DS3 R5 zurück, um den DRM-Champion von 2012 mit konkurrenzfähigem Material auf die Rallye-Reise zu schicken. Da seine Teilnahme am Shakedown durch ein technisches Problem verhindert wurde, absolvierte er die ersten Meter im neuen Einsatzauto erst auf der ersten Prüfung.  

Informationen rund um die DRM gibt es unter www.adac-motorsport.de/drm im Internet. Die Zusammenfassung des fünften DRM-Laufs gibt es in der kommenden Woche im Fernsehen. TV-Partner SPORT1 sendet den Bericht aus Thüringen am 23. Mai ab 16:30 Uhr.

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