Tomczyk: «Kann gar nicht alle Rechnungen begleichen»
Martin Tomczyk
Der Meister von 2011 hatte bereits vor einigen Wochen das Ende seiner DTM-Karriere angekündigt. Am kommenden Wochenende beim Saisonfinale in Hockenheim ist es schließlich soweit: Tomczyk wird die Rennen 176 und 177 seiner Karriere absolvieren. Und damit auch die letzten.
Der 34-Jährige freut sich auf seine letzten Einsätze. «Das Gefühl ist sehr gut. Den Schritt habe ich mir damals gut überlegt und deshalb freue ich mich auf mein letztes Wochenende. Ich freue mich auf eine neue Ära, die beginnen wird. Die Anspannung ist natürlich hoch, in erster Linie was den Titelkampf angeht», sagte Tomczyk, der mit BMW künftig im GT-Sport unterwegs sein wird.
Seine etwas ernüchternde sportliche Bilanz, mit ein Grund für den Rücktritt, nimmt er mit Humor. Auf die Frage, welche Rechnungen er denn noch offen habe, entgegnete er: «Offene Rechnungen habe ich in den letzten drei Jahren viele gesammelt. Deshalb weiß ich nicht, ob ich das in den zwei Rennen noch gutmachen kann und die Rechnungen begleichen kann. Für mich wäre es schön, einen schönen Abschluss haben. Ich könnte natürlich sagen: „Ich will gewinnen.“ Aber wer will das nicht? Da muss man Realist bleiben.»
Für ihn heißt es also in erster Linie, die letzten Runden in einem DTM-Boliden zu genießen. Und im Idealfall Punkte zu sammeln, schließlich kann er mit guten Resultaten auch noch etwas für BMW im Kampf um den Herstellertitel beitragen.
Und vielleicht nimmt er an dem Wochenende eine Meisterfeier mit. Sein Markenkollege Marco Wittmann geht mit 14 Punkten Vorsprung vor Audi-Pilot Edoardo Mortara in die finalen beiden Rennen.
Warum Wittmann den Titel verdient hat? «Es ist die Konstanz, die er hingelegt hat. Er konnte sich aus den meisten Situationen heraushalten, wenn es turbulent wurde. Dann hat er auch das Quäntchen Glück, das muss man in solch einer Saison auch haben. Er ist am besten mit dem Paket zurechtgekommen und hat das Beste daraus gemacht», sagte Tomczyk.