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Marco Wittmann: Greift er jetzt die DTM-Legenden an?

Von Andreas Reiners
Marco Wittmann

Marco Wittmann

Der jüngste Doppelchampion ist Marco Wittmann seit Sonntag bereits. Und damit gleichauf mit Mattias Ekström oder Timo Scheider. Greift er nun die Legenden an?

Letzte Runden als kommender Meister kennt Marco Wittmann bereits. Als er in Hockenheim die letzten Umläufe anging, zitterte er nicht mehr ganz so sehr. 2014, als er seinen ersten Titel holte, war es schlimmer. Ins Auto hörte er natürlich trotzdem rein. Nach der Zieldurchfahrt folgten dann die berühmten Gänsehaut-Momente.

«Es ist einfach der Wahnsinn, in vier Jahren zwei Titel eingefahren zu haben und der jüngste Doppelchampion zu sein», sagte Wittmann. 26 Jahre alt ist er erst und inzwischen auf einer Stufe mit Mattias Ekström oder dem scheidenden Timo Scheider. Nur noch Klaus Ludwig (3) und Bernd Schneider (5) haben mehr Titel geholt als er. Startet er jetzt den Angriff auf die nächsten Legenden?

«Bernd Schneider bleibt eine Legende in der DTM. Ob es jemals dahingeht, kann man nicht sagen. Jetzt wird erst einmal der Winter genossen, die Zeit, Champion zu sein», sagte Wittmann. Kampfansagen hört man von ihm selten, das war schon in der Vergangenheit so, das zeichnet ihn aus, auf und neben der Strecke.

Während er seinen ersten Titel emotional höher einstuft, hat er den zweiten mit mehr Fassung aufgenommen. «Es ist aber auch eine Bestätigung, dass der erste Titel keine Eintagsfliege war», sagte er. Genauso wenig wie die 96 Prozent seiner Rennen, in denen er das Ziel erreicht hat. Oder die 75 Prozent, in denen er in die Punkte fuhr.

Und klar: Es kommen natürlich die üblichen Fragen nach seiner Zukunft, die weiter bei BMW in der DTM liegen wird. Auch wenn um ihn herum einige DTM-Piloten in die Formel 1 aufgestiegen sind. Die Motorsport-Königsklasse muss es für ihn gar nicht sein.

«Ich fühle mich in der DTM wohl. Ich werde oft auf die Formel 1 angesprochen. Es muss aber nicht immer die Formel 1 sein. Das Fahrerniveau ist in der DTM höher als in der Formel 1. Wenn ich die Situation mit den Paydrivern sehe, ist es schwierig», sagte er.

Relativ einfach ist es für ihn noch, unerkannt einkaufen zu gehen, auch wenn sein erster Titel in seiner Heimat im Frankenland einiges verändert hat. Inzwischen hat er er seinen ersten eigenen Fanclub. «Da hat sich einiges getan. Der zweite Titel wird vielleicht auch noch einmal einen zusätzlichen Hype bringen», meinte Wittmann.

Nun wird der neue Champion erst einmal das übliche Prozedere absolvieren. Termine, Interviews, sich feiern lassen. Und dann wird der Fokus auf 2017 gerichtet, denn dann wird in der DTM vieles anders.

«In der DTM kann man nie für Siege und Erfolge garantieren. Die Konkurrenz schläft nicht, dazu kommt ein neues Reglement. In gewisser Weise ist das ein neuer Abschnitt und eine Unbekannte. Der Fokus liegt auf den Tests und darauf, dass das Auto wieder meinem Fahrstil liegt», sagte er. Dann könnte er sich zumindest schon mal «König» Ludwig vorknöpfen.

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