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DTM: So wirken sich die Neuerungen aus

Von Andreas Reiners
Die DTM geht mit einem neuen Gesicht in die anstehende Saison. Doch wie wirken sich die Änderungen auf der Strecke aus?

Das Vorgeplänkel ist beendet, die Generalprobe absolviert. Die DTM startet mit vielen Änderungen in eine neue Ära. Nach Monaten der Entwicklung der neuen Auto-Generation fuhren die drei Hersteller Audi, BMW und Mercedes zuletzt in Hockenheim mit den finalen Boliden. Die sind 2017 mit mehr PS und weniger Abtrieb ausgestattet, dazu mit neuen, weicheren Reifen. Doch wie sehen die Auswirkungen auf der Strecke aus?

Die Autos sind vor allem schneller, auch wenn die Mehrleistung von rund 25 PS auf den ersten Blick nicht unbedingt gewaltig erscheint. Die Fahrer spüren sie trotzdem. «Wir erreichen auf den Geraden bis zu 260 km/h, mit DRS sogar bis 270 km/h», sagte Mercedes-Pilot Gary Paffett. Dies entspreche einer Steigerung von über 20 km/h im Vergleich zur DTM 2016. Oder umgerechnet auf die Tests: Mehr als zwei Sekunden Unterschied zur Polezeit aus der vergangenen Saison. Timo Glock setzte die absolute Bestzeit aller Fahrer in 1:30,201 Minuten. Den aktuellen Streckenrekord hält Martin Tomczyk mit 1:32,532 Minuten. Der dürfte im Mai beim Saisonauftakt fallen.

Was ebenfalls starke Auswirkungen hat, sind die Reifen. Sie sind weicher, bieten mehr Grip, bauen aber auch schneller ab. Dass sie durch das Verbot der Heizdecken nicht mehr vorgewärmt sind, wird zudem für neue Herausforderungen sorgen. Nicht nur in der Einführungsrunde vor dem Rennen wird es darauf ankommen, die Pneus auf Betriebstemperatur zu bringen. «Die Motorleistung und der Reifen helfen, um das Ganze viel, viel schneller zu machen. Aber wenn es heiß wird im Rennen, erwarte ich sogar noch andere Richtungen. Wir haben eine sehr interessante Phase», sagte Audi-Routinier Mattias Ekström.

«Der Reifen macht einen riesigen Unterschied, vor allem bei höheren Temperaturen wird das noch ein größeres Thema sein», sagte auch Timo Glock, wobei sich der BMW-Pilot die Frage stellt: «Sind wir in der Situation, dass wir auch gut überholen können? Das neue DRS gibt einen deutlichen Schub, aber das Ziel muss sein, vom DRS wegzukommen und Autos bauen, mit denen man so überholen kann.»

Neben mehr Leistung wurde bei den neuen Autos auch die Aerodynamik beschnitten, von rund 25 Prozent weniger war die Rede. Wobei die Ingenieure bei der Weiterentwicklung ganze Arbeit geleistet haben, denn unter dem Strich dürfte der Beschnitt deutlich geringer ausfallen. Trotzdem reduziert sich dadurch der Abtrieb. «Eigentlich hieß es, dass wir weniger Aeroteile am Auto haben sollten. Aber wenn ich mir die Autos anschaue, sind die gefühlt noch ausgereifter, was die Aero betrifft», sagte Glock.

Eine interessante Neuerung betrifft die Boxenstopps, die in Hockenheim ebenfalls getestet wurden. Denn sie werden 2017 mit weniger Personal durchgeführt. Lag die Zeit für einen Reifenwechsel bislang bei rund drei Sekunden, könnte es 2017 etwa dreimal so lange dauern.

«Das eröffnet neue taktische Möglichkeiten, in beiden Rennen. Die Stopps sind langsamer, aber durch die Jungs kannst du auch wieder Zeit gewinnen», sagte Glock. Mercedes übt die Stopps fast täglich in der Fabrik. «Es ist ein Element, bei dem der Mensch wieder im Vordergrund steht und weniger die Computerwissenschaft wie früher. Da gut trainiert und gut vorbereitet zu sein, ist sicher wichtig. Es ist ein weiteres Spannungselement», sagte Mercedes-Teamchef Ulrich Fritz.

Sein BMW-Kollege Jens Marquardt sagt, worauf es ankommen wird: «Den Reifen so gut wie möglich in sein optimales Arbeitsfenster zu bekommen und ihn möglichst lange in dem Fenster zu halten. Das wird der Schlüssel sein und darauf wird die Strategie aufbauen. Es ist eine Herausforderung, weil so viele Parameter neu sind.»

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