DTM-Knall: Aston Martin macht ohne HWA weiter
Daniel Juncadella beim Finale in Hockenheim
Das Aston-Martin-Projekt muss sich für die DTM-Saison 2020 neu orientieren. Denn nach nur einem Jahr haben das Einsatzteam R-Motorsport und die HWA AG im Motorsport ihre Zusammenarbeit beendet. Das teilte das Schweizer Team am Donnerstag offiziell mit.
Heißt: Aston Martin beziehungsweise R-Motorsport muss sich für die zweite Saison in der Tourenwagenserie einen neuen Technikpartner suchen, der sich um die Vierzylinder-Turbomotoren, die Autos und den Einsatz an der Strecke kümmert. Die vier Vantage DTM, die 2019 zum Einsatz kamen, waren nach dem Ende der Debütsaison verkauft worden.
Gleichzeitig stellte Aston Martin klar: Die britische Luxusmarke wird R-Motorsport weiterhin beim lizenzierten Einsatz der Vantage DTM-Renner und in weiterer Folge auch von Fahrzeugen nach dem Class 1-Reglement unterstützen.
Zuletzt hatte es auch Gerüchte gegeben, R-Motorsport könne sich ebenfalls aus der DTM zurückziehen und sich Aston Martin einen anderen Partner für den Einsatz in der DTM suchen.
Der DTM-Neuling hatte 2018 eine Menge Lehrgeld zahlen müssen, landete trotz einiger weniger Highlights aber abgeschlagen hinter Meister Audi und BMW. Hinzu kamen zahlreiche Motorschäden, die dem Team zu schaffen machten, sowohl sportlich als auch finanziell.
Eine Scheidung auf allen Ebenen ist es aber nicht. HWA sprach in einer Mitteilung von «intensiven,letztlich jedoch erfolglosen Gesprächen über eine künftige Zusammenarbeit». Das betreffe aber nur die DTM, nicht aber eine Kooperation in anderen Bereichen des Automotive-Sektors. Die AF Racing AG und HWA hatten ein Joint Venture gegründet, bei dem es nicht nur um den Motorsport geht. Bei welchen Projekten die AF Racing AG und HWA auch weiterhin zusammenarbeiten, werde derzeit verhandelt, heißt es.
Wie sich das Motorsport-Programm von R-Motorsport im kommenden Jahr darstellt, will das Team in absehbarer Zukunft bekanntgeben.
«Bedauerlicherweise haben wir für die weitere Zusammenarbeit mit der HWA AG keinen Konsens hinsichtlich der Durchführung unseres DTM-Engagements finden können, so dass uns in letzter Konsequenz nur eine Beendigung der gemeinsamen DTM-Teilnahme mit HWA mit dem Fokus in die Zukunft bleibt», sagte R-Motorsport-Teamchef Florian Kamelger.
«Wir planen aber unser DTM-Engagement auch nach dem Ende unserer Zusammenarbeit mit HWA fortzusetzen und werden uns dafür unter anderen Vorzeichen in Abstimmung mit Aston Martin 2020 neu orientieren», so Kamelger weiter.
Aston-Martin-Chef Dr. Andy Palmer: «Aston Martin wird auch weiterhin das DTM-Programm von R-Motorsport mit dem Vantage DTM-Rennwagen und deren weitergehende Pläne einer Teilnahme an Rennserien unterstützen, die nach dem ‚Class 1‘-Reglement ausgetragen werden, wie die Super GT in Japan und in Asien.»