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Nur dritte Audi-Geige: Krisensitzungen bei Phoenix

Von Andreas Reiners
Mike Rockenfeller und Loic Duval

Mike Rockenfeller und Loic Duval

Phoenix hinkt in dieser Saison den eigenen Erwartungen und den beiden anderen Audi-Teams deutlich hinterher. Die Gründe dafür liegen im Detail.

In der DTM kann es schnell gehen. Die Szene am vergangenen Rennwochenende in Zolder war symptomatisch. Wieder mal war Mike Rockenfeller auf einem guten Weg, er lag auf Podiumskurs. Doch dann kam der Boxenstopp. Und alles lief schief.

Nach einem misslungenen, 26,4 Sekunden dauernden Stopp aufgrund eines technischen Problems beim Wechsel der Fronträder fiel Rockenfeller im Samstagrennen in Runde 13 vom vierten auf den letzten Platz zurück.

In einer spektakulären Aufholjagd gelang es dem ehemaligen DTM-Champion, am Ende noch als Achter und somit in den Punkterängen die Ziellinie zu überqueren.

Kurios: Die Panne ist bereits im freien Training passiert, «wir haben das Teil ausgetauscht und es ist trotzdem gebrochen. Das ist Racing», so Rockenfeller, der solche Rückschläge mit der Gelassenheit von 14 Saisons wegsteckt.

Trotzdem: Die Szene war ein Spiegelbild der Saison, in der mehr drin war, vor allem aufgrund der generellen Audi-Dominanz im Duell mit BMW. «Für mich ist es keine einfache Saison, wenn man eine Chance auf das Podium hat, will man sie ergreifen. Deshalb ist es enttäuschend. Die kleinen Details laufen nicht richtig für mich, die Chancen, die ich habe, gehen dahin», sagte Rockenfeller.

Verglichen mit der Ausbeute der beiden anderen Audi-Werksteams blickt Phoenix tatsächlich auf eine schwache Saison. Zwei Podestplätze für Loic Duval, dazu zwei für Rockenfeller: Mit insgesamt 197 Punkten spielt das Traditionsteam hinter Meister Abt (502) und Rosberg (302) ganz klar nur die dritte Geige. Viel zu wenig für die Ansprüche der Truppe aus der Eifel.

«Es fuchst mich unglaublich», gibt Teamchef Ernst Moser bei SPEEDWEEK.com zu: «Wir haben mehrere Krisensitzungen hinter uns. Aber wenn man verkrampft und meint, man muss etwas erzwingen, geht erst recht nichts mehr. Das bringt alles nichts. Da helfen auch keine Rundumschläge, weil man meint, es müsste an etwas Besonderem liegen.» Er lässt durchblicken, dass es durchaus schon geknallt hat.

Doch er weiß: «Das ist alles Detailarbeit, Kleinigkeiten, die das Ganze beeinflussen.»

Die Voraussetzungen – also das Auto – sind ja die gleichen. Am Ende entscheiden dann besagte Details: Das Team, die Ingenieuer, Mechaniker, die Fahrer, das Setup.

Oder auch das Qualifying, bei dem vor allem die Titelkandidaten Nico Müller, René Rast und Robin Frijns dominierten. Duval holte sechs Punkte (einmal Pole, einmal Zweiter, einmal Dritter), Rockenfeller schaffte es noch gar nicht in die Top 3.

Oder eben das Rennglück. Wie im Sonntagrennen in Zolder, als Rockenfeller zum richtigen Zeitpunkt zum Reifenwechsel kam, passend zum Safety Car. Der Meister von 2013 wurde am Ende Zweiter – ein schöner Trost für eine schwierige Saison. Und der Beweis, wie schnell es in der DTM gehen kann.


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