Haupt-Foul für 20.000 Mark: «Schwer unsportlich»
Hubert Haupt
Hubert Haupt hatte 1991 wegen des wohl denkwürdigsten Fouls der Geschichte der Serie die damals höchste Geldstrafe kassiert, die gegen einen Fahrer verhängt wurde: 20.000 D-Mark.
Sie blieb immerhin bis 2007 die höchste Geldstrafe, ehe Mika Häkkinen insgesamt 22.000 Euro aufgebrummt bekam, weil er Martin Tomczyk von der Strecke rammte und dann verschwand, ohne das Urteil abzuwarten.
Die Strafe gab es beim Rennen in Singen, als er seinen Audi-Teamkollegen half, indem er den Mercedes-Titelkandidaten Kurt Thiim mit Vollgas in den Notausgang schob. Mit einer Runde Rückstand und mit voller Absicht wohlgemerkt.
Im Playboy-Interview erinnert er sich: «Es war das vorletzte Rennen, es ging um die Meisterschaft. Vorher saßen die Teamchefs zusammen und trafen ein Abkommen, dass man sich nicht gegenseitig ins Auto fährt.»
Doch das wurde offenbar schnell wieder vergessen. «Dann ging es aber damit los, dass Roland Asch dem Strietzel Stuck ins Auto gefahren ist. Ich war auf dem dritten Platz, Stuck auf der Zwei, Biela auf der Eins. Und dann räumt mich der Winkelhock im BMW ab. Nachdem wir von allen Seiten abgeräumt wurden, kam vom Teamchef der Auftrag: „‘Hubert, den räumst du jetzt weg, der darf nicht gewinnen!‘ Dann hab ich ihn weggeräumt. Die Strafe hat dann Audi gezahlt», sagte Haupt.
Das war aber nicht alles. «Norbert Haug hat mir den Stinkefinger gezeigt, 50.000 Menschen haben mich ausgepfiffen, und Kurt Thiim hat gesagt: ‚Der Haupt ist ein Schwein.‘»
Sein Fazit: «Heute klingt das zwar lustig, aber es war schwer unsportlich. So würde ich das heute nicht mehr machen.» DEn Titel holte übrigens sein Audi-Teamkollege Biela.
Haupt fuhr von 1991 bis 1992 in der DTM, 2001 kehrte er mit Opel noch einmal für eine Saison zurück. 36 Rennen absolvierte er insgesamt als Fahrer, dabei fuhr er einen Podestplatz ein.
2021 ist er als Teambesitzer erneut zurückgekehrt, mit Hubert Haupt Racing (HRT) bringt er zwei Mercedes-AMG GT3 an den Start und wird bei den Rennen auf dem Nürburgring (20.-22. August) sogar sein Renn-Comeback feiern, HRT wird dann einen dritten Mercedes-AMG GT3 einsetzen.