Kelvin van der Linde (ABT): «Chance nur im Regen»
Kelvin van der Linde hofft auf Regen, wie am Nürburgring
Noch vier Rennen an zwei Wochenenden im DTM-Finale, und es spitzt sich der Dreikampf Kelvin van der Linde (170 Punkte) gegen Mirko Bortolotti (163) und Maro Engel (155) zu. Der gebürtige Johannesburger aus dem Abt-Audi-Team sieht seine Führung am Wochenende auf dem Red Bull Ring aber in Gefahr.
«Der Red Bull Ring ist eher eine Strecke für BMW, Ferrari und Porsche. Auch Mercedes und Lamborghini darf man nicht ausschließen. Von den drei aktuell Ersten in der Meisterschaft war im Vorjahr keiner in Spielberg in den Top Ten. Es wird also interessant», erklärt der 28-Jährige.
Und weiter sagt er: «Ich fürchte, ich werde am Wochenende nicht um den Sieg kämpfen können. Es sei denn, es gibt Regen. Deshalb schaue ich jeden Tag auf die Wetter-App. Ich kann mir aber dennoch nicht vorstellen, dass ich im Regen auf dem Red Bull Ring so dominant sein kann wie zuletzt beim Sieg auf dem Nürburgring.»
Die Entscheidung dürfte also wohl erst in Hockenheim (19./20. Oktober) fallen. Van der Linde: «Ich gehe davon aus, dass es beim Dreikampf mit Mirko und Maro bleiben wird, aber BMW hat auch noch etwas zu sagen. Speziell auf dem Red Bull Ring!»
Mit dem Akkodis ASP Lexus RC F GT3 ist Kelvin heuer auch in der FIA WEC engagiert, zuletzt teilte er sich den 78er-Wagen u. a. mit seinem DTM-Gegner Clemens Schmid. «Ich hatte gehofft, dass sich mit dem Einstieg bei Lexus im WEC eine Chance auf einen Hypercar-Platz ergibt, aber da haben fast alle Fahrer langfristige Verträge. Der siebente Platz in Le Mans im Lexus war nicht schlecht, aber es wäre kaum mehr möglich gewesen gegen die neuen Ferrari, Porsche usw», bestätigt van der Linde, der auch 2025 am WEC interessiert ist: «Ich erwarte 2025 keine Überschneidungen zwischen WEC und DTM, somit wäre es schön, durch ein Doppelprogramm im Rhythmus zu bleiben. Fixiert ist noch nichts, aber der Plan ist sicher, in der DTM zu bleiben – egal, wie diese Saison jetzt ausgeht. Und ich möchte bei Abt bleiben, weil wir eine lange Geschichte zusammen haben.»
Zu Bruder Sheldon als Gegner sagt Kelvin: «Das ist sicher spannend. Klar versuchen wir, möglichst clean gegeneinander zu fahren, aber wir fahren auch für unterschiedliche Hersteller und müssen das Maximum herausholen. Auf dem Sachsenring sah man zuletzt, dass es zwischen uns keine Schonung gibt.» In der DTM sind sie Gegner auf Augenhöhe, im WEC «bin ich aber der Bremsklotz für Sheldon, der im BMW-LMDh heranbraust», ergänzt er schmunzelnd.