Paffetts Mercedes-Kritik: «Haben alle Fehler gemacht»
Gary Paffett
Mercedes bläst 2014 offenbar wieder zum Angriff. Neben Routinier Gary Paffett hat Mercedes für die kommende DTM-Saison Ex-Champion Paul di Resta zurückgeholt. Und die Stuttgarter basteln derzeit auch an einer Verpflichtung von Ex-Formel-1-Pilot Vitaly Petrov. Was des Weiteren (acht oder sechs Autos, weitere Fahrer) passiert, will Mercedes in den kommenden «zwei bis drei Wochen» bekanntgeben, wie Motorsportchef Toto Wolff ankündigte.
Fest steht aber, dass bei Mercedes etwas passieren muss. Denn große Namen alleine bringen noch keinen Erfolg. Und dass sich etwas ändern muss, sieht auch «Chefkritiker» Gary Paffett so. Der Brite, der 2012 in einem Herzschlagfinale den Titel knapp an Bruno Spengler verlor, hatte wie das gesamte Team 2013 mit vielen Rückschlägen zu kämpfen und landete am Ende nur auf dem sechsten Platz. Und nimmt in der Aufarbeitung der zurückliegenden Saison wie gewohnt kein Blatt vor den Mund.
«Für uns war es etwas überraschend, nachdem 2012 ein fantastisches Jahr war und wir nur knapp die Meisterschaft verpasst haben. Es gab 2013 keine Änderungen im Reglement, aber das erste halbe Jahr war ziemlich schwierig. Und in der zweiten Hälfte des Jahres waren wir drei oder vier Zehntel von Audi weg und hatten Probleme, Punkte zu holen», erklärte Paffett bei «Autosport».
Die Gründe für die Krise bei Mercedes, die vor allem in den letzten Rennen zutage trat: «Ich bin in einem Rennen in ein paar Zwischenfälle verwickelt worden, die uns einige Punkte gekostet haben. Zudem hat das Team ein paar dumme Fehler bei der Strategie und bei anderen Dingen gemacht, die uns diverse Strafen eingebracht haben», sagte Paffett.
Warum Audi auf die Konkurrenz aufholen und am Ende in Mike Rockenfeller und Phoenix Fahrer- und Teamtitel holen konnte, weiß Paffett auch. «Die Verbesserungen von Audi während der Saison waren vor allem am Unterboden und am Splitter. Dadurch hatten sie viel mehr Abtrieb als wir, und da haben sie ihre Pace gefunden», so Paffett.
Bei seiner Generalkritik nimmt sich der Champion von 2005 aber nicht aus. «Wir müssen sicherstellen, dass wir zu 100 Prozent fokussiert sind und den bestmöglichen Job machen, denn davon waren wir 2013 weit entfernt. Es war eine schwierige Saison, und alle im Team müssen sich verbessern. Wir haben alle Fehler gemacht.»