Pascal Wehrlein: Hauptschuld am Trainingslager-Unfall
DTM-Pilot Pascal Wehrlein
Wie das Nachrichtenmagazin «Focus» berichtet, führt die Staatsanwaltschaft Bozen gegen Wehrlein ein Ermittlungsverfahren wegen fahrlässiger Körperverletzung. Laut dem Leitenden Oberstaatsanwalt Guido Rispoli trage Wehrlein die Hauptschuld an dem Unfall.
Wehrlein hatte bei seinem Besuch Ende Mai im Trainingslager der deutschen Fußball-Nationalmannschaft im italienischen Passeiertal bei einer gemeinsamen PR-Aktion mit Formel-1-Pilot Nico Rosberg beim Befahren einer abgesperrten Strecke zwei Personen verletzt, eine davon schwer. Wehrlein war dem vor ihm fahrenden Rosberg, der plötzlich gebremst hatte, ausgewichen und erwischte die beiden Männer. Einen von Mercedes eingesetzten Streckenposten sowie einen 63 Jahre alten Urlauber.
«Der Sicherheitsabstand zu dem vorausfahrenden Auto war eindeutig zu gering», wird Rispoli zitiert. Demnach sei Wehrlein auf der abschüssigen Straße mit etwa 100 km/h unterwegs gewesen. Rispoli erklärte allerdings auch, dass die Ermittler ebenfalls «eine Mitschuld des Opfers» festgestellt hätten, da der Mann «die Absperrung überschritten» habe. Ein Streckenposten habe vergeblich versucht, ihn zurückzuhalten.
Der Rentner lag zwischenzeitlich im Koma, sein Gesundheitszustand hat sich aber offenbar gebessert. «Nach einer mehrwöchigen intensivmedizinischen Behandlung wurde der Patient zur weiteren Versorgung in ein anderes Krankenhaus verlegt», zitiert der Focus einen Sprecher der Universitätsklinik Jena.
Wie der Focus weiter berichtet, kann Wehrlein aber nach italienischem Recht derzeit nicht belangt werden, da das Unfallopfer bislang keinen Strafantrag stellte. Wie Rispoli erklärte, verhandeln die Anwälte des Unfallverursachers und des Opfers über eine gütliche Einigung.
«Der Schock über die tragischen Ereignisse sitzt sehr tief. Meine ganze Hoffnung und meine Gedanken sind bei den beiden Verunglückten und ich bete, dass wir bald positive Nachrichten bekommen werden. Ich danke allen für die Unterstützung in diesen schweren Stunden», hatte der Mercedes-Mann kurz nach dem Unfall auf seiner Facebook-Seite geschrieben. Seitdem schweigt der Youngster aufgrund der laufenden Ermittlungen zu dem Thema.