Audi: Fehlendes Glück oder einfach nur Pech?
Wann holt Audi den ersten Saisonsieg?
Auf den wartet Audi seit Anfang August 2013, als Mike Rockenfeller in Moskau gewann. Seitdem herrscht Flaute. Der Lauf auf dem Lausitzring sei dann auch eines der allerenttäuschendsten Rennen gewesen, sagte Audis-DTM-Leiter Dieter Gass. Bis auf Timo Scheider, der immerhin Dritter wurde. Nach dem Qualifying hatten allerdings noch vier Audis auf den Plätzen zwei, drei, vier und sechs gestanden.
Fehlt Audi also letztendlich das berühmte Quäntchen Glück? Das will Gass so nicht gelten lassen. «Ich bin kein Freund davon, von Glück im Motorsport zu sprechen. Der Engländer sagt: ‚You make your own luck‘. Und da ist sehr viel Wahres dran. Wir können uns nicht auf Pech zurückziehen, wenn die Ergebnisse nicht da sind, die wir erreichen wollen und erreichen können müssen. Da machen wir es uns etwas zu einfach», sagte Gass. Und forderte, dass man die Umstände vermeiden müsse, die dazu führen, dass die Ergebnisse nach den in der Regel guten Qualifyings nicht stimmen.
Timo Scheider sieht das mit dem Glück ein wenig anders als sein Chef. «Man macht in meinen Augen nicht nur selber sein Glück. Im Motorsport gibt es unglaublich viele Faktoren, die einem gegen den Strich laufen können und Situationen nicht so sind, wie sie geplant waren», sagte der zweimalige Champion, der davon ein Lied singen kann.
Vor allem im vergangenen Jahr hatten ihm Pleiten, Pech und Pannen teilweise übel mitgespielt. Auch in diesem Jahr ging es teilweise so weiter, auch bei anderen Audi-Fahrern. «Das spiegelt ein bisschen unser Jahr wider. Bei Audi haben wir wirklich starke Rennen gehabt, wir haben mehrfach das Auto gehabt um Rennen zu gewinnen. Am Ende des Tages hat es aber in verschiedenen Situationen nicht funktioniert», sagte der 35-Jährige: «Da möchte ich auch nicht pauschal sagen, dass das eine oder andere Pech war, sondern da hat vielleicht auch mal das Glück gefehlt, um Situationen wie ein Safety Car nicht zu haben.»
Solche Sachen habe man schlicht nicht im Griff. «In meinen Augen ist das schon ein Stück weit Glück, aber da kann man gerne ein bisschen drüber streiten», so Scheider. Streiten wollte Gass dann nicht, merkte jedoch an, dass er nicht gesagt habe, dass man kein Glück brauche, sondern dass man sich nicht mit Pech herausreden wolle.
Fehlendes Glück hin oder einfach nur Pech her: Letztendlich zählen natürlich die Ergebnisse. Und der erste Saisonsieg würde die Chancen auf die anvisierte Herstellermeisterschaft natürlich immens erhöhen. Derzeit liegt Audi (302) 18 Punkte hinter Spitzenreiter BMW (320).
Und der Samstag vor dem neunten Saisonrennen in Zandvoort startete nach Maß: Im zweiten Training positionierte Audi gleich vier Autos ganz vorne. Nico Müller fuhr die Bestzeit und verwies seine Markenkollegen Mike Rockenfeller, Edoardo Mortara und Jamie Green auf die Plätze.