Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Müller kritisiert Rennleitung: «Muss etwas passieren»

Von Andreas Reiners
Sauer: Rookie Nico Müller

Sauer: Rookie Nico Müller

Nico Müller war sauer. Der Audi-Pilot blickte (mal wieder) auf ein zerstörtes Rennen zurück. Und mal wieder war der Schweizer nicht selbst Schuld. Christian Vietoris hatte Müller in Zandvoort von der Strecke geschoben.

Klar, das kann passieren. Doch was den Audi-Mann erst so richtig auf die Palme brachte, war die DTM-Rennleitung, die den Mercedes-Konkurrenten nicht bestrafte. «No further action» hieß es. Für Müller nicht nachvollziehbar. Und auch das nicht zum ersten Mal. Auf dem Norisring wurde er von Joey Hand gedreht, auf dem Nürburgring fuhr ihm sein Markenkollege Timo Scheider ins Auto und aus dem Rennen, nachdem der von Robert Wickens (Mercedes) abgeschossen wurde. Bestraft wurde niemand.

«Es ist menschlich, dass Fehler passieren, aber wenn man es dann nicht nachvollziehen kann, wie das geahndet wird… Und da das auch nicht das erste Mal ist, nicht das zweite Mal, sondern jetzt schon wieder passiert, ist das scheiße. Ich weiß nicht, ob man sich irgendwie einen Status erarbeiten kann, dass man weniger in solche Sachen verwickelt wird...», sagte Müller.

Die Krux in Zandvoort: die Rennleitung argumentierte, dass Müller Vietoris, der auf den schnelleren Reifen unterwegs war, bei dessen Überholversuch hätte sehen müssen. Und dementsprechend hätte Platz machen müssen. Müller hatte Vietoris gesehen, wollte aber trotz der unterschiedlichen Pneus seine Position verteidigen. Denn die Unterschiede zwischen den beiden Mischungen seien in Zandvoort nicht allzu groß, so Müller. «Von daher habe ich versucht, aus der sonst schon unglücklichen Situation noch ein bisschen was rauszuholen und meine Position zu verteidigen. Und ich habe – glaube ich - auch nichts falsch gemacht.»

Das Problem: In der Kurve ist es zu eng für zwei Autos. «Da kannst du nicht zu zweit durchfahren. Das geht nicht! Da fliegt einer in die Mauer. Wenn einer das Risiko auf sich nimmt und sagt, der muss vom Gas gehen, dann geht es», so Müller.

Aber natürlich geht in dieser Situation niemand freiwillig vom Gas. Vor allem dann nicht, wenn man vor dem Konkurrenten ist. «Von daher gebe ich keinen Platz einfach so hin und vor allem nicht in einer Kurve, wo jeder weiß, dass man da nicht zu zweit durchfährt. Das geht einfach nicht. Da kannst du auch alleine extrem schnell abfliegen», so Müller. Und wenn man wie Vietoris versuche, innen durchzufahren, sei man «entweder richtig mutig, oder man muss überlegen, ob das schlau war».

Viele Gedanken über die Strafen im Allgemeinen und die Nachvollziehbarkeit im Speziellen macht sich auch die neue Fahrer-Gewerkschaft DTMDA. Auch hier: nicht zum ersten Mal. «Das ist leider jedes Mal, wenn wir in diesem Raum sitzen, ein Thema. Und das zeigt ja eigentlich schon, dass irgendwas passieren muss. Aber irgendwie passiert nichts», so Müller.

Inkompetenz will er der DTM-Rennleitung nicht vorwerfen. «Ich sage nicht, dass die nicht kompetent sind. Ich habe keine Ahnung an was es liegt, weil ich ja nicht da oben sitze. Aber irgendwas geht falsch. Und es geht ja auch nicht immer falsch, aber zu oft. Das muss man irgendwie besser hinkriegen», so der Schweizer.

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