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Der neue Mercedes: Ohne Aerodynamik geht gar nichts

Von Andreas Reiners
Ein Auto, zahlreiche neue Teile, unzählige Arbeitsstunden und am Ende Platz fünf: Mercedes kann mit der Premiere des modifizierten Boliden zufrieden sein.

Denn es war am Ende eine Punktlandung. Noch in den letzten Tagen vor der Premiere in Zandvoort wurde fleißig Hand angelegt, um das neue Auto auf die Strecke zu bringen. Am vergangenen Donnerstag wurde das AMG C-Coupé offiziell abgenommen, seitdem durfte nichts mehr verändert werden. Die Abnahme fiel beim Mercedes von Vietoris natürlich etwas ausführlicher aus.

Dass es nur einer von den insgesamt sieben Mercedes-Autos war, hatte schlicht logistische Gründe. Denn eigentlich war am vergangenen Wochenende ein Rennen in China geplant, das jedoch relativ kurzfristig abgesagt wurde. Doch da hatten sich die Stuttgarter schon logistisch auf China eingeschossen und deshalb nur mit einem Auto geplant.

Wie geht es nun weiter? In Hockenheim ist Mercedes nun laut Reglement dazu verpflichtet, alle sieben Autos auf den Stand des weiterentwickelten Autos zu bringen. Nach dem Rennen in Zandvoort wurde der Vietoris-Bolide gemäß des üblichen Homologationsprozesses verplombt und nach Affalterbach geschickt, wo am gestrigen Dienstag der Prozess endgültig abgeschlossen wurde.

So wurden zum Beispiel noch Referenzteile des Autos genommen, die dann 2015 bei einer möglichen Untersuchung durch die Sporttechnischen Kommissare mit den aktuellen Teilen des Autos verglichen werden können.

Und was ist neu? Unter anderem sind die vorderen Flicks nun mit Verbindungssteg, die Hightech-Spiegel im neuen Design, außerdem wurde die Fahrzeugseite neu gestaltet. Alles vor allem für die Aerodynamik. «Das Wichtigste ist Aero. Ohne Aero geht gar nichts. Kinematisch sind wir ja ganz gut. Also überall, wo Traktion, wo mechanischer Grip gefordert war», sagte Mercedes‘ DTM-Manager Wolfgang Schattling.

Rudolf Dittrich, Head of Track Engineering bei Konkurrent BMW, hat sich den Mercedes-Boliden anhand der Daten genauer angeschaut. Das Problem: Er musste sich bei der Analyse auf den einen Mercedes beschränken. Trotzdem bestätigte die Konkurrenz: Vietoris war in Zandvoort vor allem im zweiten Sektor gut. Also dort, wo am meisten Abtrieb benötigt wird. Was dann ja auch das größte Problem des alten AMG C-Coupé war. «Die Frontflicks und das hintere Radhaus haben sie von uns kopiert. Dementsprechend haben sie uns ja ein Kompliment gemacht», sagte Dittrich.

Das Ziel: «Wir hoffen, dass wir damit aufschließen. Das wäre ja im Sinne aller, denn dann sind die Rennen wieder spannend», so Schattling. Das wahre Potential des neuen Autos wird man dann aber wohl erst im neuen Jahr sehen.

Und wie fühlte sich das neue Auto an? Im Grunde so, als wäre gar nichts passiert, erzählte Christian Vietoris (Zum Bericht).
Dass Mercedes der Konkurrenz im kommenden Jahr auf einmal davonfährt, glaubt Ralf Schumacher nicht. «Zittern muss niemand. Die DTM ist wahnsinnig konkurrenzfähig. So wird das auch bleiben. Es wird spannend und eng bleiben», sagte Schumacher. Spätestens 2015 werden wir es erleben.

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