Audi in der DTM: Mehr Rennen, weniger Tests
Audi: Weniger Testzeit
In der Vergangenheit organisierte der DTM-Veranstalter ITR vor Saisonbeginn zwei viertägige offizielle Tests. In diesem Jahr sind es nur noch zweimal drei Tage. Das verringert zwar den Aufwand, erhöht gleichzeitig aber auch den Druck auf die Techniker von Audi Sport: Jede Minute auf der Rennstrecke ist jetzt noch wertvoller als bisher.
Testfahrten in Portimão (Portugal) in der vergangenen Woche nutzte Audi deshalb vor allem dafür, die beiden offiziellen ITR-Tests in Estoril (Portugal) und Oschersleben (Deutschland) optimal vorzubereiten. Die Fahrer Mattias Ekström, Nico Müller und Mike Rockenfeller erarbeiteten mit zwei Testträgern des Audi RS 5 DTM ein Basis-Set-up für die Saison 2015, mit denen die Audi Sport Teams Abt Sportsline, Phoenix und Rosberg dann in die beiden ITR-Tests gehen.
Die Testträger unterscheiden sich dabei nicht nur durch ihr schwarzes Kohlefaserkleid von den Rennautos, die ab Estoril im Einsatz sind: Sie sind auch voller Sensoren und Messgeräte – gut erkennbar durch zusätzliche Antennen auf dem Dach und ein Pitot-Messrohr, mit dem man – wie bei Flugzeugen – die Geschwindigkeit besonders exakt erfassen kann.
In Portimão fuhren Mattias Ekström und Mike Rockenfeller zeitgleich mit identischen Programmen, aber unterschiedlichen Set-ups auf die Strecke. Das ermöglichte es den Ingenieuren von Audi Sport, vergleichbare Daten bei exakt gleichen Streckenbedingungen zu sammeln. Diese haben sie anschließend im Kompetenz-Center Motorsport in Neuburg ausgewertet.
«Weil wir die Autos gegenüber dem Vorjahr nicht verändern dürfen, geht es 2015 primär um das Feintuning und darum, bisher noch nicht genutztes Potenzial zu identifizieren und voll auszuschöpfen», sagt Dieter Gass, Leiter DTM bei Audi Sport.
Für die Techniker und Fahrer sind Testtage in der DTM harte Arbeit. Gefahren wird von früh morgens bis zum Abend. Und selbst während der Mittagspause analysieren sie Daten und nehmen Set-up-Änderungen vor.
«Natürlich machen Tests mehr Spaß, wenn man dabei ein neues Rennauto oder neue Teile entwickeln kann», meint Mike Rockenfeller. «Die Tests jetzt sind eher Fleißarbeit, aber auch sehr wichtig. Es geht in der DTM schließlich um jedes noch so kleine Detail.»
«Genau wie den Fans sind auch uns Fahrern die Rennen lieber», sagt Mattias Ekström. «Entwicklungstests sind jedoch ein wichtiger Teil unserer Arbeit. Man kann dabei Dinge ausprobieren, die man an einem Rennwochenende nicht ausprobieren würde. Manchmal ist es auch wichtig zu wissen, was nicht funktioniert.»
Die Rundenzeiten bei Testfahrten sind relativ wenig aussagekräftig. Eine echte Standortbestimmung für die Mannschaft von Audi Sport gibt es vermutlich erst am 2. Mai beim ersten Qualifying in Hockenheim.