Audi-Teamchef: «Hätte BMW stärker erwartet»
Arno Zensen mit Jamie Green
Jamie Green bescherte Ihrem Audi Sport Team Rosberg den ersten DTM-Sieg seit 2012. Die Freude wird entsprechend groß gewesen sein …
Auf jeden Fall. So einen erfolgreichen Saisonstart hatten wir bisher noch nie: Sieg für Jamie (Green), Platz sechs im ersten Rennen von Nico (Müller) und Tabellenführung in der Teamwertung. Allerdings haben wir neben einem lachenden Auge auch ein weinendes, denn so stark wir im ersten Rennen waren, so schwach waren wir mit null Punkten im zweiten.
Generell lief es für Audi mit zwei Siegen und der Führung in der Markenwertung sehr gut. Hatten Sie das erwartet?
Nein. Man weiß vor dem ersten Rennwochenende nie genau, wie es um die Kräfteverhältnisse zwischen den Marken bestellt ist. Ich hatte in Hockenheim vor allen Dingen BMW stärker erwartet. Dass es für Audi so gut lief, ist auch der harten Arbeit aller Ingenieure und Mechaniker zu verdanken, die bis zum letzten Tag vor dem Saisonstart alles gegeben haben.
Wie erlebten Sie die DTM-Neuerung mit nun zwei Rennen pro Wochenende?
Ich denke, dass es für die DTM generell und insbesondere für die Zuschauer an den Strecken und vor den Fernsehern eine positive Sache ist. Für uns als Team ist es unheimlich anstrengend. Die Pausen zwischen den Qualifyings und den Rennen sind arg kurz. Wenn da mal etwas Unerwartetes passiert, kann es bis zum nächsten Start mit Reparaturarbeiten sehr eng werden.
In drei Wochen geht es zum zweiten Lauf an den Lausitzring. Dort kamen die Fahrer des Audi Sport Team Rosberg noch nie über einen siebten Rang hinaus. Was spricht für Besserung?
Der Speed, den wir dort im vergangenen Jahr hatten, macht auf jeden Fall Hoffnung. Leider hat sich Jamie gedreht, als er in den Top Drei lag. Was in diesem Jahr im wahrsten Sinne des Wortes erschwerend hinzukommt, sind die Performance-Gewichte, die unsere Autos durch die Erfolge von Audi in Hockenheim bekommen.