DTM: Die Tops und Flops vom Norisring
Die Tops und Flops vom Norisring
Tops:
Mercedes: Was soll man zu dieser Dominanz noch groß sagen? Zwei Siege, fünf von sechs Podestplätzen und dazu seit 2003 immer ganz vorne: Der Norisring ist und bleibt Mercedes-Territorium. Die Stuttgarter feiern regelmäßig ihre Erfolge, die Konkurrenz schaut ratlos zu. Klar, der Norisring ist und bleibt eine spezielle Strecke und damit wenig aussagekräftig für den Rest der Saison. Das macht die Siege dort für Mercedes aber nicht weniger speziell.
Robert Wickens: Ob er der neue «Mr. Norisring» ist? «Das sollen andere entscheiden», sagte der Kanadier. Die Bilanz ist zumindest nicht übel: 2013 wurde er Zweiter, 2014 gewann er, 2015 landete er im ersten Rennen wieder auf Rang zwei, den zweiten Lauf entschied er wieder für sich. Eine Leistung, die langsam aber sicher zum Titel «Mr. Norisring» taugt.
Pascal Wehrlein: Ein proppevoller Terminkalender, Formel-1-Test abwechselnd im Mercedes oder im Force India, dann wieder zur DTM: Der Youngster ist im Dauerstress. Für ihn ist es in erster Linie vor allem positiver Stress, den er auf der Strecke in Erfolge ummünzt. Im ersten Rennen auf dem Norisring wurde er von seinem Ingenieur zum Glück gezwungen und gewann dank eines geglückten Reifenpokers. Im zweiten Lauf Wehrlein wurde er Fünfter und fährt nach dem ersten Saisondrittel um den Titel mit. Der 20-Jährige hat 67 Punkte auf dem Konto und liegt als Dritter nur 14 Zähler hinter dem Führenden Jamie Green.
Mattias Ekström und Bruno Spengler: Die beiden alten Hasen sorgten für einen besonderen Höhepunkt: Gegen Ende des zweiten Rennens lieferten sie sich einen harten Zweikampf, hart, aber jederzeit fair geführt. «Es war einer der besten Zweikämpfe gegen einen der besten Konkurrenten im Feld. Er hat die ganze Zeit keinen Fehler gemacht. Ich habe dann schließlich die Lücke gesehen und sie genutzt. Es war fair, ein geiler Kampf», sagte Spengler.
Quote und Fans: Trotz des schlechten Wetters am Rennsamstag pilgerten am gesamten Wochenende 123.000 Fans an den Stadtkurs in Nürnberg. Das sind 2.000 mehr als noch im Vorjahr und in Zeiten sinkender Zahlen ein deutliches Zeichen, dass die Rennen auf dem Norisring immer noch etwas Besonderes sind. Was die Serie noch mehr freuen wird, sind die TV-Quoten des Wochenendes. Am Samstag schalteten bei einer Startzeit um 16.48 Uhr immerhin 1,37 Millionen Fans ein, was einen Marktanteil von 11,7 Prozent bedeutet. Mit 1,26 Millionen Zuschauern (Marktanteil: 11 Prozent) hielt sich die Quote auch am Sonntag bei einer Startzeit um 15.18 Uhr auf ähnlich hohem Niveau. (Zum Bericht).
Flops:
Audi: Das sportliche Desaster hatte sich angekündigt, die Verantwortlichen der Ingolstädter haben auch damit gerechnet: Unter anderem die Performance-Gewichte sorgten dafür, dass Audi nach dem Triumphzug auf dem Lausitzring in Nürnberg nur hinterherfuhr. Nur Green (Siebter im ersten Rennen) und Ekström (Vierter im zweiten Lauf) schafften es in beiden Rennen in die Top Ten. Eine magere Ausbeute für den Noch-Tabellenführer in der Markenwertung. Daneben büßte auch Green einen Großteil seines Vorsprungs in der Fahrerwertung ein. Der Vorteil: Beim nächsten Event in Zandvoort darf Audi wieder Gewichte ausladen.
BMW: Bei BMW lief es trotz der leichtesten Autos im Feld nur bedingt besser. Vier Autos schafften es im ersten Rennen in die Top Ten, Spengler holte am Sonntag immerhin die erste Pole und das erste Podium in dieser Saison für die Münchner. Doch BMW tritt ein wenig auf der Stelle, es bleibt nach dem ersten Saisondrittel noch eine Menge Arbeit auf dem Weg zurück zu alter Stärke.