Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Wehrlein: «Muss mich bei deiner Tür entschuldigen»

Von Andreas Reiners
Die Szene kurz nach dem Start: Maxime Martin (li.) und Pascakl Wehrlein (li.)

Die Szene kurz nach dem Start: Maxime Martin (li.) und Pascakl Wehrlein (li.)

Bei Pascal Wehrlein kochten die Emotionen während des 15. Saisonrennens hoch. Letztendlich kann er mit Platz drei aber zufrieden sein.

Pascal Wehrlein war stinksauer. Während des zwischenzeitlichen Abbruchs des 15. Saisonrennens stieg er wutentbrannt aus seinem Auto und marschierte schnurstracks zu Maxime Martin. Wehrlein hämmerte gegen die Scheibe, den Helm noch auf dem Kopf. Der Youngster musste seinem Ärger offenbar einfach nur Luft machen.

Was war passiert? Unmittelbar nach dem Start hatte Polesetter Lucas Auer seine Führung verloren und Martin seine Chance erkannt. Martin stieß in die Lücke und setzte sich robust gegen Wehrlein durch, der selbst die Chance auf die Führung hatte, so aber auf Platz vier zurückfiel und zudem sein Auto beschädigte.

«Das ist Racing. Das ist einfach ein Rennunfall», verteidigte sich Martin. Das sahen auch die Sportkommissare so, die den Zwischenfall als normalen Rennunfall werteten. Wehrleins Team nutzte die zwölfminütige Zwangspause und tauschte vor dem Restart die Motorhaube aus. Wehrlein konnte so in der verbliebenen Rennzeit sogar noch einen Rang gut machen.

Unmittelbar nach dem Rennen war Wehrlein immer noch sauer, wirklich glücklich war er trotz Rang drei nicht. «Bin ich auch nicht. Wenn man auf Platz eins in die erste Kurve einbiegt, ist das ziemlich überraschend. Mein Gott, so ist es halt. Zum Glück habe ich Platz drei nach Hause gebracht und Punkte. Und morgen ist ein neuer Tag», sagte Wehrlein.

Auf der Pressekonferenz hatte er sich allerdings wieder beruhigt. Vor allem, weil er sich die Szene in Ruhe anschauen konnte und seinen eigenen Fehler einräumte. «Vielleicht wäre ein bisschen mehr drin gewesen, in Kurve eins habe ich aber die Tür ein wenig zu offen gelassen», sagte Wehrlein.

Der 20-Jährige räumte dann auch ein, dass die Emotionen ein wenig mit ihm durchgegangen waren. Und dann war Wehrlein sogar fast wieder auf Kuschelkurs. «Ich muss mich bei deiner Tür entschuldigen», sagte er mit einem Ausgenzwinkern zu Martin.

Unter dem Strich war er dann doch zufrieden. «Es war ein gutes Rennen, ich konnte meinen Vorsprung ausbauen. Morgen ist alles wieder offen, wir haben ein gutes Auto und hoffentlich ein gutes Rennen», sagte Wehrlein, der drei Rennen vor Saisonende nun 27 Punkte Vorsprung vor seinem ersten Verfolger Edoardo Mortara hat.

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