DTM: Wer ersetzt Pascal Wehrlein bei Mercedes?
Esteban Ocon bei seinem DTM-Test 2014
Sollte der Youngster in der kommenden Saison den heiß ersehnten Sprung in die Motorsport-Königsklasse schaffen, würde er sich zumindest standesgemäß verabschieden. Denn in der DTM steht Wehrlein kurz vor dem Titelgewinn. Vor dem letzten Rennwochenende hat er 37 Zähler Vorsprung auf seinen ersten Verfolger Edoardo Mortara (Audi).
Von einem Abschied will Mercedes‘ DTM-Leiter Ulrich Fritz zum jetzigen Zeitpunkt noch nichts hören. «Grundsätzlich ist es so, dass wir jetzt erstmal die Saison zu Ende fahren. Pascal fokussiert sich darauf, den Titel zu gewinnen und danach schauen wir weiter. Es ist noch überhaupt nichts entschieden», sagte Fritz. Wohl wissend, dass die Speerspitze nur schwer zu ersetzen wäre. Wehrlein ist der einzige Mercedes-Pilot, der in dieser Saison konstant ganz vorne mitgefahren ist.
«Man muss vielleicht zum Schutz – insbesondere auch von Gary Paffett – sagen, dass ein paar Dinge nicht so gelaufen sind, wie sie hätten laufen sollen. Er hat zum Beispiel ein paar sehr reglementspezifische Probleme gehabt. Ich glaube, er könnte auch deutlich weiter vorne sein», sagte Fritz: «Man muss es nicht schön reden: Die Mannschaftsleistung hätte geschlossener sein können.»
Für den Fall der Fälle: Wer würde Wehrlein denn ersetzen? Ein heißer Kandidat wäre der derzeitige Ersatzfahrer Esteban Ocon, der in der GP3 unterwegs ist. «Wenn man einen Ersatzfahrer hat, dann ist es ja logisch, dass man sich den nochmal anschaut», sagte Fritz.
Etwaige Entscheidungen, wie der Kader 2016 aussehen wird, werden allerdings erst nach Hockenheim und der Klärung der Zukunft von Wehrlein getroffen. Auch der frisch gebackene Formel-3-Europameister Felix Rosenqvist kann sich durchaus Hoffnungen machen, mindestens auf einen weiteren DTM-Test. Den ersten hatte er im vergangenen Jahr bereits absolvieren dürfen.
Mit seinen beiden Rookies ist Fritz grundsätzlich zufrieden. Vor allem, nachdem beide nach einer Saison mit viel Lehrgeld zuletzt auf dem Nürburgring ordentlich Eigenwerbung betrieben. Maximilian Götz fuhr zweimal in die Punkte, Lucas Auer einmal, zudem holte der Österreicher seine erste Pole Position. «Das zeigt, dass man in der DTM seine Zeit braucht», sagte Fritz.
Mehr erwartet hatte sicher Paul di Resta, der im zweiten Rennen in der Eifel mit Platz zwei endlich mal wieder ein Erfolgserlebnis feiern konnte, das aber natürlich nicht darüber hinwegtäuschen kann, dass sich der Ex-Meister mehr ausgerechnet hatte. «Es ist sicher so, dass er hin und wieder Unfallpech gehabt, aber auch selber Fehler gemacht hat. Es war sicher keine gute Saison. Und ich denke, das gilt für ihn wie für ein paar andere. Aus der Saison wird er lernen und dann nächstes Jahr umso stärker rauskommen», sagte Fritz.