Konkurrenz patzt: Pascal Wehrlein holt sich den Titel
Pascal Wehrlein
Pascal Wehrlein hat sich zum jüngsten Champion der DTM-Geschichte gekrönt. Dem 20-Jährigen reichte im vorletzten Rennen der Saison in Hockenheim ein achter Platz zum vorzeitigen Titelgewinn, da seine beiden ärgsten Verfolger Edoardo Mortara und Mattias Ekström (beide Audi) ausschieden beziehungsweise nur Neunter wurden.
Für Mercedes ist es der erste Fahrertitel seit 2010, als Paul di Resta die Meisterschaft gewann. Für Wehrlein ein weiterer Meilenstein seiner noch jungen Karriere, die ihn möglicherweise in der kommenden Saison bereits in die Formel 1 führen wird. Der Worndorfer, der am Sonntag 21 Jahre alt wird, wird mit Manor-Marussia in Verbindung gebracht, die ab 2016 von Mercedes mit Motoren ausgerüstet werden.
Den Sieg im 17. Saisonrennen sicherte sich Timo Scheider. Für den Audi-Piloten endete damit eine lange Durststrecke. Es war der erste DTM-Sieg für den zweimaligen Meister seit fast fünf Jahren und der siebte insgesamt. Jamie Green bescherte als Zweiter Audi einen Doppelsieg. Ebenfalls auf das Podium fuhr BMW-Pilot Maxime Martin.
Die Top Ten komplettierten Paul di Resta im Mercedes, Mike Rockenfeller (Audi), der entthronte Champion Marco Wittmann im BMW vor seinem Markenkollegen Tom Blomqvist sowie Ekström und Maximilian Götz.
Chaotischer Start
Der Start war wie so oft chaotisch. Dadurch stand im Grunde zwei Runden bereits fest, dass der Titelkampf entschieden ist. 37 bzw. 38 Punkte Rückstand hatten Mortara und Ekström, und beide hatten beim Start Probleme. Mortara musste nach einer Berührung mit seinem Markenkollegen Miguel Molina in die Box, Ekström verpatzte seinen Start und fiel sogar hinter Wehrlein zurück.
Außerdem drehte sich der Schwede nach einer Kollision mit Robert Wickens und fiel sogar ans Ende des Feldes zurück. Der Kanadier erhielt dann auch eine Durchfahrtsstrafe.
An der Spitze hatte sich Scheider die Führung von Martin geholt, hinter dem Duo fuhren Green, Di Resta, Rockenfeller und Blomqvist auf den weiteren Plätzen. Wittmann war einer der Nutznießer der Startphase und verbessert sich von Platz 16 auf acht. Nach einem Crash zwischen Molina und Gary Paffett musste der Brite aufgeben.
Während sich Wehrlein Platz für Platz nach vorne arbeitete, steckten Ekström und Mortara im Mittelfeld fest, wobei Ekström eine kleine Aufholjagd startete, die ihm im Endeffekt aber nichts mehr brachte.
Mortara verlor zudem die Nerven und drehte Timo Glock von der Strecke und erhielt für die Aktion eine Durchfahrtsstrafe, wenig später gab er ganz auf. An der Spitze baute Scheider seine Führung immer weiter aus und fuhr den Sieg sicher ins Ziel.