Audi, Mercedes & BMW: Wer springt im Notfall ein?
René Rast sprang bei Audi ein
René Rast wurde vom 30. Geburtstag seiner Freundin Diana weg verpflichtet. Der 29-Jährige ersetzte in Zandvoort den verletzten Adrien Tambay. Unter dem Strich war es eine spontan-kreative Lösung. Rast war halbwegs in der Nähe, zudem steht er bei Audi unter Vertrag.
Doch wie ist es in der DTM grundsätzlich geregelt, wenn ein Fahrer ausfallen sollte? Falls ein unvorhergesehener personeller Notfall eintritt? SPEEDWEEK.com hat nachgefragt.
Audi hat grundsätzlich niemanden dabei, der vor Ort auf Abruf bereitsteht. 2015 war Antonio Giovinazzi in Moskau für den damals nach dem Spielberg-Skandal gesperrten Timo Scheider eingesprungen.
«Das war aber auch eine andere Situation, das konnten wir mit mehr Vorlauf überdenken und vorbereiten. Da hatten wir es auch so geregelt, dass er es aufgrund seiner Formel-3-Tätigkeit immer zur Verfügung stehen konnte», sagte Audis DTM-Leiter Dieter Gass. Giovinazzi fährt 2016 allerdings in der GP2.
Mercedes hat mit Felix Rosenqvist und Maro Engel zwei Testfahrer. «Die wechseln sich ein bisschen ab. Und es ist immer jemand vor Ort. Deshalb haben wir immer eine Option, jemanden ins Auto zu setzen, von dem wir der Meinung sind, dass er es kann und einigermaßen mitfahren kann», sagte Mercedes’ DTM-Leiter Ulrich Fritz.
Fritz war beeindruckt vom Auftritt von Rene Rast, der nach 50 Minuten Training im Rennen eine fehlerfreie Leistung zeigte. «Hut ab vor ihm. Keiner will am Sonntagmorgen auf so einer anspruchsvollen Strecke in ein DTM-Auto geworfen werden. Er hat sich gut geschlagen, aber es ist in der DTM ein extrem hartes Brot.»
Bei BMW hätte man in Zandvoort sogar die Qual der Wahl gehabt. «Wir hätten niemanden von der Grillparty holen müssen», scherzte BMW-Motorsportdirektor Jens Marquardt. In Zandvoort wären Jens Klingmann, Nick Catsburg und Philipp Eng einsatzbereit gewesen. «Grundsätzlich ist es bei uns so, dass wir schauen, dass wir einen Ersatz nah greifbar zur Verfügung haben. Das wechselt immer. Wir haben für alle Eventualitäten vorgesorgt», sagte Marquardt.