Marco Wittmann: Paradebeispiel für Konstanz
Marco Wittmann
Denn seine Erfolgsbilanz ist beeindruckend, ja fast schon unheimlich. 48 DTM-Rennen hat der 26-Jährige in seiner Karriere bislang bestritten. In immerhin 46 davon erreichte der BMW-Pilot auch das Ziel, was schon mal eine starke Quote ist. In immerhin 36 Läufen fuhr der Meister von 2014 sogar in die Top Ten, also in die Punkte. Das sind 75 Prozent seiner Rennen!
In dieser Saison ist Wittmann das Paradebeispiel für Konstanz, bietet Anschauungsunterricht, wie man auch ohne viele Siege ganz nach vorne kommen kann. Einen Sieg konnte er bislang erst feiern, fuhr aber in neun von zehn Rennen in die Punkte. Wo andere sich gegenseitig abgeräumt haben und sich in kleinen und großen Scharmützeln aufgerieben haben, hielt sich Wittmann schadlos.
«Wittmann hat bei zehn Rennen einmal nicht gepunktet, während seine ersten vier Verfolger der augenblicklichen Tabelle alle mindestens viermal nicht in den Punkterängen ankamen. Ihre Ausfälle, ob durch unverschuldeten Rempler oder Reifenschaden, brachten zusätzlich Zählbares auf das Wittmann-Punktekonto, am Norisring-Samstag und am Zandvoort-Sonntag acht Punkte durch das jeweilige Ausscheiden von Wickens und Vietoris», sagte ARD-Experte Norbert Haug dtm.com.
Der Lohn: Wittmann steht mit 105 Punkten acht Rennen vor dem Saisonende in der Fahrerwertung ganz vorne. Jamie Green (Audi/98 Punkte), Edoardo Mortara (Audi/88) und Robert Wickens (Mercedes/83) liegen Wittmann unmittelbar im Nacken.
Sein Geheimnis, wie er es denn nun schafft, so oft unbeschadet ins Ziel zu kommen, behält Wittmann natürlich für sich. «Dazu sage ich nichts. Sonst kopieren das die Konkurrenten nachher noch», sagte er.
Die Konkurrenz wird beeindruckt sein von der Konstanz, immerhin ist er wie schon 2014 der BMW-Fahrer, der es am besten hinbekommt – mit Abstand. Der zweitbeste Fahrer der Münchner ist aktuell Maxime Martin, der als Sechster aber bereits 42 Punkte Rückstand hat. Trotzdem: Abgerechnet wird bekanntlich am Ende.
«Wittmann ist ein exzellenter Fahrer und wurde 2014 nicht durch Zufall Meister. Und er nimmt immer gerne mit, was seine Konkurrenten - aus welchen Gründen auch immer - liegen lassen», so Haug: «Aber Wittmann ist derzeit nicht nur der Erste in der Tabelle, sondern auch der Erste, der weiß, dass der Verlauf der ersten Halbzeit nicht nur beim Fußball dem entsprechen muss, was die zweite Halbzeit zu bieten hat.»