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GERT56 (BMW): Kampfgeist wurde mit WM-Punkten belohnt

Von Helmut Ohner
Lucy Glöckner (56) vor Jan Viehmann (Motobox Kremer)

Lucy Glöckner (56) vor Jan Viehmann (Motobox Kremer)

Nach einigen kleinen Problemen holten Stefan Kerschbaumer, Lucy Glöckner und Pepijn Bijsterbosch für GERT56 in der Slowakei wichtige Punkte im Kampf um den Gesamtsieg im Endurance Weltcup der Stocksport-Klasse.

Es war für alle Mannschaften, die am dritten Lauf der Langstrecken-Weltmeisterschaft 2018/2019 teilnahmen, eine harte Woche. Ständig wechselnde Wetterbedingungen machte die Aufgabe für die fast einhundert Fahrer auf der 5,922 Kilometer langen Rennstrecke nicht gerade einfacher. Vor allem im freien Training am Dienstag gab es zahlreiche Stürze.

Davon unbeeindruckt zeigte sich das German Endurance Racing Team 56 by GS Yuasa. Sowohl Stefan Kerschbaumer, der sich nach einer Armverletzung wieder zurückmeldete, als auch Lucy Glöckner und Pepijn Bijsterbosch spulten ihre Runden ab.

Einen kurzen Schreckmoment gab es trotzdem für Teammanager Karsten Wolf. Weil der Kurs bei der dritten Gruppe im zweiten Qualifying immer mehr abtrocknete und einige Werksteams in den letzten Runden ihre Rundenzeiten mit Slicks erheblich verbesserten, war Bijsterbosch plötzlich nicht für das Rennen qualifiziert. Der Niederländer hatte wie viele andere die 109-Prozent-Hürde nicht geschafft.

Die Rennleitung zeigte sich einsichtig und setzte aufgrund der widrigen Witterungsbedingungen die 109-Prozent-Regelung kurzerhand außer Kraft. Somit stand dem Start dem österreichisch-deutsch-niederländischen Trio nichts mehr im Wege. Die Mannschaft konnte von der 18. Startposition ins Acht-Stunden-Rennen gehen.

Bei herrlichstem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen mischte Glöckner munter im vorderen Drittel des Feldes mit. Die flotte Amazone machte rasch einige Plätze gut, die aber wieder verloren gingen, weil man wegen des Überfahrens der weißen Linie in der Boxeneinfahrt zu einer eine Stopp-And-Go-Strafe verdonnert wurde.

Nach fünfeinhalb Stunden der Renndistanz fielen die ersten Regentropfen. Mit einer klugen Reifenstrategie konnte man sich Platz um Platz nach vorne arbeiten. Vor allem Glöckner verblüffte in der schwierigen Schlussphase mit Rundenzeiten, die teilweise sechs Sekunden als der Rest des Feldes waren und für viele erstaunte Gesichter sorgte.

Mit dem elften Platz eroberten Kerschbaumer, Glöckner und Bijsterbosch wichtige Punkte und führen nun mit elf Zählern Vorsprung den Endurance Weltcup der Stocksport-Klasse an. Anfang Juni kann das Team aus dem sächsischen Pirna beim Heimrennen für den zweiten deutschen Gesamtsieg sorgen, nachdem das Team Penz13 bereits 2012 den Titel eroberte.

«Das war heute wahrscheinlich eines der kämpferischsten Rennen, die wir überhaupt je gefahren sind. Besonders die gemischten Bedingungen am Ende des Rennens haben wir mit einer Hammer-Reifen- und Fahrerstrategie gut in den Griff bekommen. Für uns gilt es jetzt, die Punkte in eine Kiste zu packen, mit nach Oschersleben zu nehmen, uns wieder gut vorzubereiten und natürlich dann bei der German Speedweek zu versuchen, den Titel für uns, für BMW, für unsere Sponsoren und Fans und für Deutschland zu holen», blickt Teammanager Wolf nach vorne.

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