Mandy Kainz (YART): «Wir werden das überstehen»
Manfred «Mandy» Kainz
Am Montagvormittag hat die österreichische Bundesregierung weitere Maßnahmen gegen die Ausbreitung der Corona-Pandemie angekündigt. Ab Mittwoch werden zum Beispiel vor Österreichs Supermärkten Gesichtsmasken bereitgestellt, die die Kunden gegen einen kleinen Betrag auch behalten dürfen. Die Vorsichtsmaßnahme ist als Ergänzung zum Abstandhalten gedacht. Damit soll zumindest während des Einkaufs eine mögliche Verbreitung von Covid-19 durch die sogenannte Tröpfcheninfektion reduziert werden.
Auch die europäische Motorradindustrie hat die Situation längst zu spüren bekommen. Bei KTM in Mattighofen gibt es zum Beispiel vorläufig einen völligen Shutdown in Form eines Produktionsstopps. Auch die Edel-Motorradschmiede von Yamaha Austria (YART) liefert viele Bikes nach ganz Europa und edle Komponenten in den asiatischen Raum. All das wurde längst erledigt.
«Wir haben jetzt elf von 16 Leuten auf Kurzarbeit gesetzt», erklärt YART-Mastermind Manfred «Mandy» Kainz. Je ein Mechaniker aus Italien und Polen konnten aber nicht mehr heimreisen, sind daher am Firmensitz in Heimschuh geblieben. Kainz: «Kündigungen kommen bei uns nicht in Frage. Wir haben 20 Jahre lang wirklich sehr hart geschuftet, um so ein Team zusammen zu haben. Aber wir haben natürlich schon vor dem 16. März aus Asien gespürt, dass da etwas auf uns zukommt. Es war plötzlich völlig ruhig.»
In der schmucken neuen Zentrale von YART in Heimschuh in der Südsteiermark ist es zuletzt ruhig geworden. Kainz: «Zwar liefern wir via Spedition kontaktlos noch ein paar einzelne Bikes zu Kunden aus. Zum Glück haben wir unseren Job sehr gut gemacht und über den Winter 70 Bikes – hauptsächlich im europäischen Raum – ausgeliefert. Dazu sind von uns viele veredelte Motoren auch nach Asien für die dortige Meisterschaft geliefert worden. Wir haben unser Geld über den Winter verdient, aber haben auch noch 100 Stück der neuen Yamaha R1 bei uns stehen.»
Kainz prognostiziert: «Wir werden das überstehen, wir sind ja zum Glück eine Art Selbstversorger in der Szene. Wir sind nicht wirklich groß auf Sponsoren angewiesen. Wir sind ja auch ein Industriebetrieb, arbeiten jetzt auch an einigen Aufträgen für die Industriesparte. Die Fräsmaschinen laufen bei uns also.»