Broc Parkes bei YART nur noch auf der Ersatzbank
Von der Nummer 1 zum Reservefahrer: Broc Parkes
Vor sieben Jahren stieß Broc Parkes zum Yamaha Austria Racing Team. Neben seinen Teamkollegen Igor Jerman, Sheridan Morais, Michael Laverty, Katsuyuki Nakasuga, Ivan Silva, Kohta Nozane, Max Neukirchner, Marvin Fritz oder Niccolò Canepa erwies sich der erfahrene Australier nicht selten als schnellster Fahrer und damit Garant für die Erfolge der Truppe rund um österreichischen Teamchef Mandy Kainz.
Dementsprechend beeindruckend liest sich die Bilanz von Parkes. Bei 29 Einsätzen gehörte er dreimal (2018 und 2019 auf dem Slovakia Ring, 2019 in Sepang) dem siegreichen Team an. Ebenso oft beendete der fünffache Familienvater ein Rennen an der zweiten und an der dritten Stelle. Nur beim Acht-Stunden-Rennen in Oschersleben 2014 war er mit einem Sturz für den Ausfall verantwortlich.
Im Vorjahr wurde Parkes von Yamaha in die Asia Road Racing Championship (ARRC) entsandt, um für den japanischen Motorradhersteller den Titel in der Superbike-Klasse zu holen. Nach zwölf von 14 Rennen sah auch alles nach dem Sieg des Yamaha-Piloten aus. Trotz eines komfortablen 19-Punkte-Vorsprung vor den letzten beiden Rennen ging der Titel noch an den BMW-Fahrer Azlan Shah.
Die Doppelbelastung Asia Motorcycle Championship und Langstrecken-Weltmeisterschaft brachte Parkes während der letzten Saison aus dem Tritt. «Wir fahren auf Bridgestone, in Asien war er auf Dunlop unterwegs. Diese ewige Umstellung ist ihm in beiden Meisterschaften nicht leichtgefallen. Und der Jetlag hat seine Situation noch verschärft. Plötzlich wurde ihm die Führungsrolle von seinen jungen Teamkollegen aus der Hand genommen», erklärt Mandy Kainz den Rückfall seines Piloten.
Weil der mittlerweile 38-jährige Parkes heuer einen neuerlichen Anlauf unternehmen soll, für Yamaha die asiatische Superbike-Meisterschaft zu gewinnen, wird die frühere Nummer 1 von Yamaha YART beim 24-Stunden-Rennen in Le Mans nur noch als Reserve aufgeboten. «Broc hat letztes Jahr eine Riesenchance ausgelassen. Jetzt soll er sich auf Wunsch von Yamaha voll auf diese Aufgabe konzentrieren. Neben Azlan Shah hat BMW mit Markus Reiterberger jetzt ein zweites heißes Eisen im Feuer. Das macht es für ihn ohnedies nicht einfacher.»
«Es ist purer Luxus, Broc als vierten Fahrer dabei zu haben. Ich möchte ihm ermöglichen, sich aus der Szene zu verabschieden, weil es wohl letzter Auftritt in unserem Team sein wird. In Le Mans und auch in Oschersleben werden wir mit Marvin Fritz, Niccolò Canepa und Karel Hanika an den Start gehen. Nach diesen beiden Rennen werden wir sehen, mit welchen Fahrern wir beim WM-Finale in Suzuka weitermachen.»