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YART: Die Einschätzungen von Teamchef Mandy Kainz

Von Helmut Ohner
Mandy Kainz, Endurance-Weltmeister 2009

Mandy Kainz, Endurance-Weltmeister 2009

Am kommenden Wochenende beginnt mit dem 24-Stunden-Rennen in Le Mans die Langstrecken-Weltmeisterschaft. Wie schätzt Mandy Kainz, Teamboss von Monster Energy Yamaha, seine Gegner und die eigenen Chancen ein.

Bevor sich Mandy Kainz, Teamchef von Monster Energy Yamaha – YART, auf den Weg Richtung Le Mans machte und sich hinter das Volant des Sattelzuges klemmte, stand er SPEEDWEEK.com noch Rede und Antwort über die Stärken und Schwächen seiner Gegner und seine Einschätzungen über die eigenen Chancen im Kampf um die WM-Krone in der Langstrecken-Weltmeisterschaft.

«Für die heurige Saison ist das gesamte Team mehr als zuversichtlich. Die neue Yamaha geht höllisch. Max Neukirchner, Ivan Silva und Sheridan Morais harmonieren ausgezeichnet und gehen bestens motiviert in die neue Saison. Bei den sechs Testtagen haben sie gezeigt, dass sie verdammt schnell sind. Das einzige Manko ist die Tatsache, dass wir mit dem Aufbau der Motorräder sehr spät fertig geworden sind und wir deswegen die Elektronik noch nicht ausreizen konnten.»

«SRC Kawasaki ist für mich der große Titelfavorit. Das Team hat in den letzten fünf Jahren sieben von zehn der 24-Stunden-Rennen für sich entschieden. Nach diesen Erfolgen haben sie sich entschlossen, die gesamte Saison zu bestreiten. Mit Gregory Leblanc, Matthieu Lagrive und der Neuverpflichtung Fabien Foret haben sie ein schlagkräftiges Fahrertrio. Die einzige kleine Schwäche könnte auf der Reifenseite sein. Pirelli hat bei nassen Bedingungen Nachteile gegenüber Dunlop.»

«Als Titelverteidiger muss man GMT94 Yamaha natürlich wieder auf der Rechnung haben, auch wenn sie im Vorjahr kein einziges Rennen gewinnen konnten. Mit der neuen Yamaha R1M steht ihnen eine echte Waffe zur Verfügung und im Falle von Regen haben sie mit Dunlop eindeutig Vorteile gegenüber ihren Konkurrenten, die Pirelli fahren. Wenn es überhaupt eine Schwäche gibt, dann vielleicht bei den Fahrern. Ihnen könnte bei den Acht-Stunden-Rennen der nötige Speed fehlen.»

«Wer wie Suzuki Endurance dreizehn Mal Weltmeister wird, gehört selbstverständlich zum engeren Favoritenkreis. Das Team ist eingeschworen und kennt alle Tricks. Sie wissen am Besten, wie man ein Rennen für den größtmöglichen Erfolg anlegen muss. Sie kennen blind jede einzelne Schraube am Motorrad. Aber das könnte auch ein Manko sein. Die Suzuki ist altbewährt und hat deswegen unter Umständen bereits einen technischen Nachteil gegenüber ihren Konkurrenten.»

«Julien Da Costa, Sébastien Gimbert und Freddy Foray haben letztes Jahr vor allem in den Trainings bewiesen, dass sie bei jedem Rennen ganz vorne mitmischen können, allerdings hat ihre Beständigkeit sehr zu wünschen übrig gelassen. Das Team verfügt über viel Erfahrung. Wenn sie ihr Material dieses Jahr etwas besser in den Griff bekommen haben sollten, dann ist Honda Racing sicherlich in der Lage, im Fight um den WM-Titel ein gehöriges Wörtchen mitzureden.»

«BMW Motorrad France Penz13.com hat mit Markus Reiterberger, Bastien Mackels und Pedro Vallcaneras ein extrem starkes Fahrertrio und mit der BMW S1000RR auch ein siegfähiges Motorrad. Allerdings haben sie mit Ausnahme von Vallcaneras wenig Erfahrung bei 24-Stunden-Rennen. Für ein gutes Ergebnis beim Saisonauftakt in Le Mans wird entscheidend sein, ob sie für den verletzten Mackels einen würdigen Ersatzpiloten verpflichten können.»

«Das Team von Bolliger Switzerland ist ein typisches Langstreckenteam. Horst Saiger, Roman Stamm und Daniel Sutter haben nicht den Druck der werksunterstützten Mannschaften. Bei sechs Titelanwärter wird es heuer für ein Privatteam fast unmöglich sein, ein Top-3-Ergebnis zu erreichen. Aber im Langstreckenrennsport weiß man ja nie und in der Vergangenheit haben sie mehrmals bewiesen, dass sie durch ihre sprichwörtliche Konstanz immer zur Stelle sind.»

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