Formel 1: «Dumme Regel half Verstappen»

Ingo Nowaczyk (Völpker NRT48): Rückzug vom Rückzug

Von Helmut Ohner
Eigentlich wollte Ingo Nowaczyk mit seinem Team Völpker NRT8 by Schubert Motors nach dem Rennen in Oschersleben endgültig von der Endurance-WM-Bühne abtreten. Doch es kommt anders.

«Wie lange wird es dieses Mal dauern, bis Ingo Nowaczyk rückfällig wird?», fragte sich ein aufmerksamer Beobachter, nachdem der Teamchef von Völpker NRT48 by Schubert Motors bei der German Speedweek seinen Rückzug aus der Langstrecken-Weltmeisterschaft verkündet hatte. Tatsächlich steht die Mannschaft drei Wochen nach der Ankündigung bei der 80. Auflage des Bol d’Or wieder am Start.

Laut Nowaczyk sprachen drei gewichtige Gründe gegen eine weitere Teilnahme am legendären Rennen auf der Rennstrecke von Le Castellet. «Erstens müssen meine Stammfahrer am selben Wochenende auf dem Lausitzring ihren Verpflichtungen in der IDM wahrnehmen. Zweitens ist für ein kleines Privatteam eine weitere Saison finanziell kaum machbar und drittens möchte ich in Zukunft mehr Zeit mit meiner Familie verbringen», erklärte er schon vor dem WM-Finale 2016 in Oschersleben.

Nur wenige Tage nach dem Rennen sah der Deutsche die ganze Sache bereits aus einem anderen Blickwinkel. «Bei unserem Heimrennen ist Bastien Mackels auf einer Ölspur unverschuldet zu Sturz gekommen und wir mussten das Rennen mit gebrochenem Rahmen aufgeben. Deshalb ist uns auch der Titel im FIM Endurance Weltcup durch die Lappen gegangen. So wollte ich aber nicht von der Bühne abtreten, deshalb fahren wir den Bol d’Or mit kleinem Besteck. Weil der Jahresurlaub bereits aufgebraucht ist, reist die Boxencrew erst Freitagabend an.»

«Nach unserem unglücklichen Ausfall wurde mir von vielen Seiten die Hilfe angeboten, weil scheinbar niemanden will, dass wir aus der Langstrecken-Weltmeisterschaft verschwinden. Durch die Unterstützung von Werner Daemen, Rico Penzkofer und der Mannschaft von GERT56 HMT sowie den Firmen DS Suspension, LSL, Wieres, Ilmberger, SCR Composites und MRA Alphatechnik konnten wir in kürzester Zeit neue Motorräder aufbauen.»

«Um meinen WM-Status für die Saison 2016/17 zu wahren, muss ich beim Bol d’Or unbedingt an den Start gehen. Ab Portimaõ möchte ich wieder mit Dominik Vincon, Stefan Kerschbaumer und Bastien Mackels, der für mich der beste Langstreckenpilot der Welt ist, um die WM-Krone in der Superstock-Wertung kämpfen. Für den Bol d’Or bekommen Christopher Kemmer, Christof Hofer und Thommy Hainthaler die Chance, sich zu beweisen.»

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