Enduro-ÖM: Endlich wieder Rennen in Österreich!
Mario Hirschmugl rechnet sich Chancen aus
Österreichs nächster Meister wird nicht mehr ausschließlich im enduristischen Auslandseinsatz ermittelt. Erstmals seit Jahren gibt es wieder fünf ÖM-Bewerbe in Österreich – und die Meisterschaft wirft den Piloten drei höchst unterschiedliche Wettbewerbs-Varianten vor die Reifen.
Einerseits die rasanten Fünf- und Sechs-Stunden-Rennen des «Enduro Masters». Andererseits die technisch enorm schwierigen Zwei-Stunden-Rennen der «Enduro Trophy». Dazu kommen zwei Renn-Wochenenden in Kroatien im klassischen, international üblichen Enduro-Modus.
Walzer: «Der Titel wäre ein schöner Abschluss»
«Der beste Allrounder wird gewinnen», nimmt der fünffache Staatsmeister Bernhard Walzer die Herausforderung an: «Da geht es nicht nur um perfektes Enduro-Fahren, auch motocross-technisch sollte man einiges drauf haben.»
Der 39-jährige KTM-Fahrer wird beim rot-weiß-roten Comeback der ÖM voraussichtlich seine Schlussrunde als Aktiver drehen und zählt auch in seiner 29. Saison zu den Favoriten: «Der Titel wäre ein schöner Abschluss meiner tollen Motorsport-Karriere.» Dass er seine letzte ÖM in Österreich fahren kann, findet der Mann aus Neumarkt großartig: «Das ist der absolut richtige Weg für die Zukunft.»
«Super, dass wir in Österreich fahren», meint auch Mario Hirschmugl: «Das ist vor allem gut für die Fans. Im tiefsten Ungarn waren wir doch ein bisschen einsam.» Dass er pfeilschnell ist, hat der 31-Jährige aus Kapfenstein mit dem Gesamtsieg bei der «Austrian Crosscountry Championship 2010» bewiesen. In der neuen ÖM rechnet sich Hirschmugl vor allem bei den Rennen des «Enduro Masters» große Chancen aus: «Ich weiß allerdings nicht, wie ich mit der langen Renndauer zurechtkomme.»
Nach einer akuten Blinddarmoperation rollt Hirschmugl mit ein wenig Trainingsrückstand zum Saison-Start: «Durchsetzen wird sich wohl einer, der alles recht gut kann», sagt der KTM-Pilot – und nennt die Namen Walzer, Enöckl, Pöschl «und die Kawasaki-Piloten».
Patrick Neisser ist einer dieser Kawasaki-Racer. Er ist vor seinem ersten ÖM-Start noch nicht restlos überzeugt vom Joint-Venture dreier Serien: «Aber im Großen und Ganzen ist es ein Vorteil, die Meisterschaft wieder in Österreich zu haben.» Das Rennen um die besten Plätze ist Einstellungssache, sagt Neisser: «Es wird vor allem wichtig sein, sich gut auf den jeweiligen Renn-Modus einzustellen. Jedenfalls darf man nichts mit der Brechstange versuchen.»
Taktisches Geschick ist wichtig
Das gibt sich auch Rudi Pöschl mit auf den Weg in die neue Enduro-ÖM: «Man darf keine Fehler machen. Es gibt ja kein Streichresultat. Jeder Hänger wird im Endergebnis bestraft.» Der Husaberg-Pilot ist zu Beginn seiner Karriere vor fast 20 Jahren bereits Enduro-Staatsmeister gewesen. Um das zu wiederholen, sei taktisches Geschick nötig, sagt Pöschl: «Natürlich muss man voll angreifen. Aber speziell bei den Mehrstunden-Rennen des Masters muss man schauen wo man liegt, und mit der richtigen Strategie auf Ankommen fahren.»
«Konstant fahren und keine Ausfälle», das sagt auch Lars Enöckl. Er ist der Gejagte. Als regierender Enduro-Staatsmeister setzt er alles daran, den Titel zu verteidigen. Der KTM-Fahrer fühlt sich in allen drei Bewerbs-Profilen sattelfest: «Am liebsten ist mir der klassische Enduro-Modus. Doch habe ich durch das Extrem-Enduro viel Kondition. Ich denke, ich kann überall an der Spitze sein. Das Ziel ist ganz klar, wieder Staatsmeister zu werden.»
Die Enduro-ÖM beginnt am 13./14. April im Rahmen des «Enduro Masters» in Wimpassing (Burgenland). Die Staatsmeisterschafts-Piloten starten in der Pro-Einzel-Klasse. Die ÖM-Punkte werden gesondert gerechnet. Für die Teilnehmer am «Enduro Masters» ändert sich nichts an Reglement und Ablauf.